Streit um das Radeln im Wald

„Freie Fahrt auf Forststraßen“ für Mountainbiker fordern die Naturfreunde. Denn derzeit gilt auf fast allen Forststraßen Fahrverbot für die Radler. Die Waldbesitzer hingegen orten einen „Anschlag auf Natur, Wild und Eigentum“.

Radfahren ist ein Trendsport. 800.000 Österreicher strampeln laut den Naturfreunden regelmäßig, um fit zu bleiben. Immer mehr Radfahrer zieht es auch auf Berge und in die Wälder. Doch auf fast allen Forststraßen gilt Fahrverbot für Mountainbiker. Bei österreichweiten Aktionstagen am 8. und 9. April machten die Naturfreunde darauf aufmerksam und verlangen eine gesetzliche Änderung.

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Der Bundesvorsitzende, der SPÖ-Politiker Andreas Schieder, sagt dazu: „Das ist eine Forderung, die die Konflikte entschärfen und den Leuten auch mehr Erholung im Wald mit ihrem Fahrrad ermöglichen. Wir erleben leider auch oft, dass selbst für Wanderer Waldstücke gesperrt werden. Das geht eigentlich nicht. Wir haben ein freies Wegerecht und wir sind dafür, dass das Wegerecht auch für Radfahrer gilt - aber nur auf Forststraßen, nicht querfeldein.“ Unterstützt werden die Naturfreunde vom ARBÖ und vom Sportverein ASKÖ.

Kammer: Anschlag auf Natur, Wild und Eigentum

Eine Absage an die Pläne der Naturfreunde kam am Freitag umgehend von der Landwirtschaftskammer als Vertretung der Waldbauern. Präsident Johann Mößler sieht „einen Anschlag auf Natur, Wild und Eigentum“: „Für uns ist Wald Bewirtschaftungsraum. Wir bauen ja die Forststraßen für die Bewirtschaftung. Im Grunde genommen muss man dort auch Sicherheit bei der Arbeit haben. Dieser Vorschlag, wird zu einem Chaos führen. Wenn jeder alles überall tun darf, dann schaue ich mir an, wie dieses Miteinander dann aussieht.“

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Kilometerfreigabe per Vertrag angestrebt

Aus Sicht der Waldbauern habe es sich bewährt, über die Freigabe jedes Kilometers einen Vertrag mit dem Land abzuschließen, sagt Mößler. Damit hafte der Wegeerhalter auch nicht mehr für mögliche Unfälle von Radfahrern. Das wäre auch bei einer generellen Freigabe der Forststraßen gesetzlich zu regeln, kontern die Naturfreunde.

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