Wieder keine Entscheidung über Asylquartiere

Die Entscheidung über die Flüchtlingsunterbringung in St. Egyden ist am Dienstagabend wieder vertagt worden. Zwei Asylquartiere sind nur 250 Meter voneinander entfernt, das führte zu Protesten. Ein neuerliches Treffen soll in einem Monat stattfinden.

Ein Vertreter des Innenministeriums versuchte am Dienstag in einer Sitzung mit den Lokalpolitikern zu klären, wie es weitergehen soll. Die Frage ist, bleibt es bei der bestehenden Unterkunft im St. Egydener Hof im Gemeindegebiet von Velden oder wird der nur 250 Meter entfernte Lorenzihof in der Gemeinde Schiefling das neue Asylquartier - mehr dazu in Zwei Unterkünfte - ein Asylquartier? (kaernten.ORF.at, 12.2.2016). Die Diskussion am Dienstag war „intensiv und konstruktiv“, hieß es, dennoch kam es zu keiner Lösung. Ein neuerliches Treffen soll in einem Monat stattfinden.

Zwei Nachbarortschaften betroffen

In der 500-Einwohner-Ortschaft St. Egyden soll es bei einem Flüchtlingsquartier für maximal 80 Asylwerber bleiben. Diese Zusage erhielten die Gemeindepolitiker von Schiefling und Velden Anfang Februar vom Innenministerium. Nur die Entscheidung, um welches Quartier es sich handeln solle, wurde wochenlang aufgeschoben.

Der St. Egydener Hof auf Veldener Seite ist schon mit mehr als 60 Asylwerbern belegt, der Betreiber hat einen Jahresvertrag mit dem Land. Der Lorenzihof liegt nur 250 Meter entfernt, unmittelbar hinter der Gemeindegrenze in Schiefling. Der Bund hat für das Gebäude einen mehrjährigen Pachtvertrag abgeschlossen, also den Einsatz von Steuergeld zu rechtfertigen.

Bürger wollen Ist-Zustand behalten

Geht es nach der Bürgerinitiative „Gemeinsam für St. Egyden“, dann soll die Flüchtlingsunterbringung so bleiben wie sie ist. Die Asylwerber seien im Ort mittlerweile gut integriert. Der Lorenzihof bietet hingegen deutlich mehr Platz. Daher befürchten viele im Ort, dass es im Bedarfsfall nicht bei den zugesagten maximal 80 Flüchtlingen bleiben würde.

Für eines der beiden Häuser - Lorenzihof oder St. Egydener Hof - wird wegen der gültigen Verträge eine Alternative benötigt. Die Ideen reichen von der Unterbringung von Grenzpolizisten bis hin zur Verpachtung als Gastlokal. Der Schieflinger Bürgermeister Valentin Happe (ÖVP) sagt, das Thema sei für die Gemeinden und die Bevölkerung sehr belastend.

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