Lavamünder Bahntrasse wird abgebaut

Die meisten Bahnstrecken in Kärnten sind gut frequentiert, besonders die S-Bahn-Strecken. Anders bei der Lavamünder Bahn; die Gemeinden wollen die Strecke nicht mehr nützen. Die Gleise zwischen Lavamünd und St. Paul werden abgebaut.

Vor 20 Jahren fuhr der letzte Personenzug zwischen Lavamünd und St. Paul im Lavanttal. Die Strecke wurde von einer privaten Bahngesellschaft übernommen, vor ein paar Jahren folgte dann auch das Aus für den Güterverkehr, nachdem zwei Firmen in der Region in die Pleite geschlittert waren.

Deutsche Firma bekam Zuschlag

Gespräche mit den Gemeinden über eine Nutzung der Trasse seien gescheitert, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Die Bahnschwellen und Eisenbahnschienen werden zwischen Lavamünd und St. Paul im Lavanttal mit Baggern entfernt und verkauft. Die ÖBB boten die Bahnstrecke im Vorjahr EU-weit zum Verkauf aus, eine Firma aus Stuttgart bekam den Zuschlag. Wie viele die Deutschen zahlen, wird geheimgehalten. Die Firma hofft aber auf ein gutes Geschäft.

Ende von 140 Jahren Bahngeschichte

Die Schienen werden im Hochofen zu neuem Eisen geschmolzen und die Bahnschwellen können noch für den Streckenbau eingesetzt werden. Auch das Eisen auf den Schwellen ist Geld wert. Die Böschung wird abgetragen, der ehemalige Bahngrund soll den angrenzenden Grundbesitzern zum Kauf angeboten werden. Selbst wollten die ÖBB den Abbau und den Verkauf nicht organisieren, so Posch. Man war mit den Gemeinden im Gespräch, eventuell um Radwege zu errichten. Aber das Radwegenetz sei ja erweitert worden, da habe es kein Interesse mehr gegeben.

In ein paar Monaten wird nichts mehr an die Lavamünder Bahn erinnern, die einst Wolfsberg mit Dravograd/Unterdrauburg verband. Das Ende einer 140 Jahre alten Bahngeschichte im Südosten Kärntens.