Neues Geschäft: Kredite für Pensionisten
Eine Haussanierung, ein barrierefreier Umbau oder eine größere Investition in mehr Wohnkomfort auf Kredit war für Menschen über 65 nur schwer zu bekommen. Jetzt entdecken immer mehr Geldinstitute die Generation 65 plus, so Günther Novak von der Kärntner Sparkasse. Man habe sich gesagt, es sei nicht in Ordnung, dass ein Kunde mit Immobilien und guter Pension keinen Kredit bekomme, weil er zu alt sei. Daher habe man die Altersgrenze aufgehoben.
Immobilie muss Besicherung dienen
Voraussetzung ist allerdings eine Immobilie für die Besicherung des Kredits. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 81 Jahren sei der Bedarf eindeutig gegeben, sagte Wolfgang Mandl von der BKS. Kunden wollen lange in den eigenen vier Wänden leben, dafür seien Umbauarbeiten nötig. Außerdem seien die Menschen auch im Alter immer aktiver, wollen zum Beispiel reisen. Auch dafür brauche man Geld.
Im Ablebensfall zahlen Erben
Noch hält sich das Kreditgeschäft mit älteren Menschen in Grenzen, in Zukunft dürfte die ständig größer werdende Generation 65 plus für die Banken aber eine wichtige Rolle spielen. Laufzeit und Höhe des Kredits werden individuell vereinbart, man bewege sich zwischen 40.000 und 100.000 Euro, heißt es von den Geldinstituten. Es kann natürlich vorkommen, dass der Kredit nicht bis zum Lebensende zurückgezahlt werden kann.
Das sei auch kein Problem, sagte Günther Novak, der Erbteil verringert sich um die entsprechende Summe. Die Erben können den Kredit übernehmen, oder wenn es kein Erbe bzw. Testament gebe, würde der Staat einsteigen und die Immobilie verwerten.
Auch Weltreisen sind möglich
Die Zinsen für Seniorenkredite sind derzeit sehr überschaubar und bewegen sich zwischen zwei und drei Prozent. Wofür das Geld verwendet wird, entscheidet der Kunde. Man könnte sich also auch eine Weltreise oder einen anderen Lebenstraum erfüllen. Auch die BKS bietet mittlerweile mit dem „Silberkredit“ Finanzierungen für Senioren an.