Frösche heuer früher unterwegs

Seit 30 Jahren gibt es die Aktion „Rettet die Frösche“; allein in Kärnten wurden 2015 rund 86.000 Amphibien vor dem Straßentod gerettet. Heuer begann die Amphibienwanderung durch den milden Winter extrem früh.

In den frühen Morgenstunden gehen die ehrenamtlichen Helfer entlang der Froschzäune und sammeln dort Frösche, Kröten und Molche ein, um sie sicher über die Straße zu bringen. Heuer begann die Froschwanderung extrem früh, teilweise sogar schon im Februar. Grund dafür ist der eher milde und schneearme Winter. Ab null Grad wachen die Tier auf und machen sich auf den Weg. Um ihre Eier abzulegen, müssen die heimischen Amphibien Gewässer aufsuchen. Sie wandern von den Winterverstecken bis zu drei Kilometer zu den Laichgewässern.

Frösche bei der Paarung

ORF Kärnten

Frösche bei der Paarung.

Tiere landen in Eimern

Seit 1993 betreut die Arge Naturschutz die Aktion „Rettet die Frösche“. Geschäftsführer Klaus Krainer sagte, man mache das aus Liebe zur Natur, aber auch, um aktiv Naturschutz zu betreiben. Man wolle den Tieren aktiv helfen, nicht den Straßentod zu sterben. So seien die Helfer täglich an den Zäunen unterwegs und sammeln die Kübel ein, in die die Tiere über Nacht fallen. Es gebe 40 Km Zäune an rund 70 betreuten Wanderstrecken von Lavamünd bis ins Obere Drautal, so Krainer. Es bleiben aber mangels Helfern viele andere Strecken unbetreut.

Suche nach freiwilligen Helfern

Es sei schwierig, Helfer zu finden. Die meisten seien seit vielen Jahren mit dabei und schaffen es dann körperlich nicht mehr. Aber es kommen auch immer junge, engagierte Menschen dazu, sagte Krainer. Die Arbeit sei auch nicht ungefährlich, weil die Helfer entlang der Straßen unterwegs seien, oft, wenn es dunkel sei. Sobald Autofahrer Amphibienschilder sehen, sollen sie langsamer fahren, so der Tierschützer.

„Möchte den Tieren helfen“

Insgesamt rund 200 freiwillige Helfer sind entlang der heimischen Amphibienwanderstrecken unterwegs. Eine dieser Helferinnen ist Caro Frank. Sie betreut seit drei Jahren eine Amphibienstrecke an den Hallegger Teichen bei Krumpendorf. Bei Wind und Wetter ist sie wochenlang unterwegs, um Tiere zu retten: „Ich mache es, weil ich den Tieren helfen möchte. Für mich ist es keine Strafe, in der Früh am Waldrand auf und ab zu spazieren.“ Es sind vor allem Erdkröten und Grasfrösche, die an den Zäunen gefunden und gerettet werden. Sehr selten sind etwa der Spring- oder Balkanmoorfrosch.

Die Tiere kommen auf ihrer Wanderung an die aufgestellten Zäune und fallen dann in einen der eingegrabenen Eimer. Caro Frank sagt, sie freue sich jedesmal, wenn Tiere im Eimer seien und auf ihren Transport „warten“. Vis a vis von der Straße seien die Teiche, dort setze sie die Tiere aus. Aber die Frösche und Kröten werden nicht nur gerettet, sie werden auch nach Arten gezählt. So bekommt man auch einen Überblick über die Populationen.

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