Koralmbahn: Bau macht Fortschritte

Für die Koralmbahn wird derzeit vor allem zwischen Stein/Jauntal, Mittlern und Kühnsdorf gebaut. Die geologischen Bedingungen sind schwierig; die tonhaltige Erde muss zuerst befestigt werden, um bauen zu können.

Ab 2023 soll man im Zug in 45 Minuten von Klagenfurt nach Graz fahren können. Herzstück ist der Koralmtunnel. Auf den Baustellen Stein im Jauntal, Mittlern und Kühnsdorf entstehen derzeit Tunnels und Brücken. Die Trasse wird mitten in die Flussarme der Drau gebaut. Für die Lkws wurden eigene Straßen errichtet.

Koralmbahn Baustelle Stein

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Bauarbeiten am Drauufer.

Die 600 Meter lange Brücke über die Drau steht bereits, sie ist die längste auf der 130 Kilometer langen Koralmbahntrasse. Meter für Meter wurde sie gebaut und mit einer ganz neuen Technik über den Fluss geschoben.

Koralmbahn Baustelle Stein

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Die neue Brücke.

Hänge müssen mit Beton befestigt werden

Die Hänge, wo künftig die Tunneleinfahrten sein werden, müssen mit Spritzbeton befestigt werden, um überhaupt sicher bauen zu können. Die Beschaffenheit der Hänge und Böden bleibt die größte Herausforderung. ÖBB-Projektleiter Klaus Berger sagte, es seien Stillwassersedimente aus der Eiszeit, ein breiiger Ton, in den man Tunnel bauen müsse. Diesen Boden müsse man vorher befestigen, dafür presse man Zement in den Boden. Dann könne man bebauen.

Koralmbahn Baustelle Stein

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Hier sind die Tunneleinfahrten geplant.

Naturschutz geht vor

Bei einer anderen Trassenführung wäre die Bodenbeschaffenheit besser gewesen, doch es sollten Natur und Bewohner bestmöglich geschützt werden. So müssen bei den Tunnels in Srejach bei St. Kanzian hunderte Betonpfähle angebracht werden, die die Hänge und die künftigen Tunnelwände sichern sollen. Es muss zuerst die stabile Tunneldecke angebracht werden, erst dann kann darunter mit den Grabungen für die Röhre begonnen werden. Das sei alles andere als alltäglich, so Berger. Die Tunnel dürfen sich ja nicht setzen, weder in der Bau- noch in der Benutzungsphase.

Aufrechter Zugsverkehr auf alter Trasse

Gearbeitet wird trotz des Zugverkehrs auf der alten Bahntrasse. Damit die dutzenden Lkws diese Trasse nicht queren müssen, wurden Brücken und Straßen gebaut, die bei Inbetriebnahme der Koralmbahn 2023 wieder verschwinden. Kärntner Firmen bekamen Aufträge teilweise mit einem Volumen bis 250 Millionen Euro. Somit ist der Bau der Koralmbahn auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Projektleiter Berger sagte, rund 200 heimische Arbeitskräfte werden beschäftigt.

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Die Trasse und die Tunnels sollen am Ende begrünt werden. Im Jahr 2023 sollen dann die Züge mit bis zu 250 Km/h zwischen Graz und Klagenfurt fahren.

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