Umfrage: Viele Wirte denken ans Aufhören

Registrierkassenpflicht, Lohnnenbenkosten, immer mehr Bürokratie und Kontrollen: Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer denken immer mehr Wirte ans Aufhören. 70 Prozent der Befragten meinen, das Klima verschlechtere sich weiter.

Die Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer schlug am Montag Alarm, denn Kärntens Wirten geht die Luft zum erfolgreichen Wirtschaften aus. 4.000 Gastronomen wurden befragt, 70 Prozent sind der Meinung, dass sich das Wirtschaftsklima weiterhin verschlechtern werde. Zu allen anderen Erschwernissen würden zusätzlich Vereinsfeste- und veranstaltungen für sinkende Umsatzzahlen sorgen.

Immer mehr machen zu

Das Wirtesterben habe bereits eingesetzt, in den vergangenen 15 Jahren sank die Zahl der Wirtshäuser um zehn Prozent. Neue Verordnungen und bürokratische Hürden, wie etwa die Registrierkassenpflicht oder die Allergieverordnung setzen vor allem kleinen Betrieben zu. Im vergangenen Dezember, Jänner und Februar gab es um 40 Prozent mehr Schließungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Obmann der Fachgruppe Gastronomie, Stefan Sternad, sagte es sei die Zeit des Jammerns vorbei, es beginne die Zeit der Resignation. Die Wirtevertreter fühlen sich von der Politik unverstanden. Während bei Kündigungen in Großbetrieben sofort Unterstützung angekündigt werde, habe die Politik wohl kein Gehör für die Sorgen und Nöte der Gastro-Betriebe, sagte der Obmann der Kärntner Wirtshauskultir, Ludwig Graber: „Kleinvieh macht auch Mist, aber ein Wirt der einen oder zwei entlässt, sorgt für kein großes Aufsehen.“

Gleiches Recht gefordert

Auch die Konkurrenz durch Vereine, Feuerwehren und gemeinnützige Organisationen setze den Wirten zu. Adi Kulterer, Sprecher der Aktion FairPlay meinte, man fordere keinen Unterschied in der Registrierkassenpflicht. Denn nun fordern Organisationen für eigene Pfründe Sonderregelungen. Die Wirtesprecher fordern jedenfalls ein Umdenken von Politik und Gesetzgeber. Bürokratisch befinde man sich am Limit, man ertrage keine weiteren Regelungen und Vorschriften mehr, sagte der Berufsgruppensprecher der Wirtshäuser in der Wirtschaftskammer, Christian Geltner. „Momentan macht das Arbeiten keinen Spaß mehr.“