Aufstieg und Fall einer Bank
Die jüngere Geschichte der Hypo ist im Wesentlichen mit einem Namen verbunden: Wolfgang Kulterer. Mit seinem Einzug in den Vorstand im Jahr 1992 begann die Expansion. Die einstige Landeshypothekenbank weitete ihre Tätigkeit nach Südosteuropa aus, Beteiligungen wurden gekauft und Tochterbanken gegründet. Aus der Landeshypothekenbank wurde die Hypo-Alpe-Adria-Bank.
Haftungen des Landes stiegen immer höher
Im damaligen Landeshauptmann Jörg Haider (Freiheitliche) fand die Hypo einen Partner. Mit milliardenschweren Landeshaftungen, die jährlich stiegen, wurden die Geschäfte abgesichert. Im Jahr 2000 betrugen die Haftungen fünf Milliarden Euro, im Jahr 2006 schon 25 Milliarden. Äußeres Zeichen des Aufstiegs der Hypo war die Zentrale in der Völkermarkter Straße in Klagenfurt. Das extravagante Gebäude wurde im Jahr 1999 eröffnet.
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Als architektonische Besonderheit ließ sich der amerikanische Stararchitekt Thom Mayne eine freistehende Treppe an der Außenfassade einfallen. Die „Treppe ins Nichts“ nannte er sie und bewies dabei offenbar seherische Fähigkeiten.
Haiders Prestigeprojekte finanziert
In den folgenden Jahren finanzierte die Hypo eine Reihe von Haiders Prestigeprojekten wie die Seebühne, die Fluglinie Styrian Spirit, den Fußballclub SK Austria Kärnten und das Schlosshotel Velden, dessen Umbau zum Luxushotel 120 Millionen kostete. Die Seebühne war defizitär und wurde abgebaut, die Styrian Spirit ging pleite.
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Nach Bekanntwerden der Swap-Verluste im Jahr 2006 ging es mit der Hypo bergab. Kulterer wechselte vom Vorstand in den Aufsichtsrat und wurde wegen Bilanzfälschung verurteilt. 2007 erfolgte der Verkauf an die Bayerische Landesbank. Das beste Geschäft zum besten Zeitpunkt mit dem besten Partner, sagte damals Ex-ÖVP-Chef Josef Martinz, und „Kärnten ist reich“, verkündete Landeshauptmann Haider.
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Dann folgten riesige Bilanzverluste, im Dezember 2009 wurde die Hypo notverstaatlicht, neuer Eigentümer ist die Republik Österreich. Die Restrukturierung scheiterte, und im Oktober 2014 wurde aus der Hypo die Abbaubank Heta.