Landesrechnungshof kritisiert Landesmuseum

Fragwürdige Vorgänge bringt ein Bericht des Landesrechnungshofes zum Landesmuseum ans Tageslicht. Es werden fehlerhafte Abrechnungen, zu spät erstellte Voranschläge, hohe Beratungskosten und die Personalpolitik kritisiert.

Der Landesrechnungshof hatte es nicht leicht bei der Prüfung des Landesmuseums. Unterlagen waren teilweise nicht mehr auffindbar, Mitarbeiter - die vom nun scheidenden Museumsdirektor Thomas Jerger gekündigt bzw. entlassen wurden - konnten nicht mehr befragt werden.

114.000 Euro Beratungskosten

Zahlreiche Gerichtsverfahren hätten hohe Rechts- und Beratungskosten verursacht. Rund 114.000 Euro seien es im Vorjahr gewesen, heißt es in dem Berichtsentwurf, der erst im Juni veröffentlicht werden soll. Der Landesrechnungshof kritisierte auch die vom Land genehmigten 550.000 Euro für Sofortmaßnahmen nach der Schließung des Landesmuseums wegen des Wassereinbruchs im Jahr 2014. Die vom Landesmuseum vorgelegte Kostenaufstellung sei nicht nachvollziehbar, Beträge seien teilweise doppelt erfasst worden, trotzdem habe die Landesregierung die Subvention genehmigt, kritisierte das Kontrollorgan.

Der Landesrechnungshof bemängelte auch starke Steigerungen beim Personalaufwand und den Sachausgaben, die nicht nachvollziehbar seien. Es seien Spesenabrechnungen von 118 Bewirtungen in einem einzigen Jahr vorgelegt worden. Zum Großteil habe eine Aufstellung gefehlt, wer an diesen Essen teilgenommen hat.

Nach Streit um Kündigung: Zwei Managerposten

Weil der seit 2012 tätige Museumsdirektor Jerger die Leiterin der Zentralen Geschäftsstelle während ihrer Karenz abgesetzt und einen neuen Leiter eingesetzt hat, seien sehr hohe Personalkosten entstanden. Denn die entmachtete Managerin klagte und bekam Recht. Das Landesmuseum musste plötzlich zwei Manager voll bezahlen. Ein weiterer Vorwurf: Während einer krankheitsbedingten Abwesenheit des Museumsdirektors im Sommer 2015 sei das Museum praktisch führungslos gewesen. Der im Museum zuständige Stellvertreter Jergers habe keinen Zugang zu Abrechnungssystem, Urlaubskonten und Personaldaten gehabt, kritisierte der Rechnungshof.

Außerdem wurde der Jahresabschluss 2014 bemängelt. Die Museumsleitung habe dem Land den Bericht erst im Oktober 2015 vorgelegt. Der Landesrechnunghof bezeichnete den Jahresabschluss als fehlerhaft und sprach von „nicht nachvollziehbaren Positionen“ und „fehlenden Begründungen für Abweichungen“. Außerem fehle beim Museum eine langfristige Planung. Der Landesrechnunghof empfiehlt dem Land, das Landesmuseum viel engmaschiger zu überprüfen. Kulturreferent Christian Benger von der ÖVP muss nun seine Stellungnahme zu em Bericht abgeben. Öffentlich werden soll der Bericht im Juni.

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