18-Jährige an Drogen gestorben

Eine 18-Jährige ist in der Nacht auf Donnerstag tot in der Wohnung ihres Freundes in Feldkirchen gefunden worden. Eine Obduktion erhärtete den Verdacht auf Suchtmittelvergiftung.

Die 18 Jahre alte Frau aus Feldkirchen ist laut Polizei an einer Überdosis an Morphinen gestorben, zu dieser Gruppe zählt auch Heroin. Ein Multiorganversagen hat zum Tod der jungen Frau geführt. Sie ist damit das bereits fünfte Drogenopfer im heurigen Jahr. Im vergangenen Jahr starben in Kärnten neun Menschen an den Folgen von Drogenmissbrauch. Schon damals schlugen Suchtgiftermittler, Ärzte und Sozialarbeiter Alarm. Doch wie die aktuelle Situation zeigt, dürfte sich die Lage heuer noch zuspitzen.

Drogentote 5. Fall 2016

ORF

In Kärnten viele Drogen im Umlauf

Die Gründe für die hohe Zahl an Drogentoten in Kärnten seien vielfältig, sagte die Ärztin und Leiterin der Drogenambulanz in Klagenfurt, Claudia Scheiber. Es seien in Kärnten viele Drogen auf dem Markt, auch durch die Verfügbarkeit im Internet. Man vermute, dass auch durch die Nähe zu Slowenien viele Drogen auf dem Markt seien, so Scheiber.

Ein weiterer Grund, warum die Situation in Kärnten derart besorgniserregend ist, sei der akute Personalmangel im Bereich der Sozialarbeit und in den Beratungsstellen für Drogensüchtige, so Scheiber. Man habe zu wenige Ärzte, zu wenige Kapazitäten, egal, ob ambulant oder stationär. Je mehr Unbehandelte unterwegs seien, desto größer wird der Markt für illegale Substanzen und auch die Gefahr, daran zu sterben.

Claudia Scheiber Drogenambulanz

ORF/Bernd Radler

Claudia Scheiber

Gesetz definiert Dealer sehr eng

Ermittler im Landeskriminalamt kritisieren hinter vorgehaltener Hand auch das Gesetz. Dealer könne man nur schwer hinter Gitter bringen. Der Gesetzgeber sieht nämlich vor, dass eine Person erst dann als Dealer gilt, wenn sie im Durchschnitt mehr als 400 Euro pro Monat über ein ganzes Jahr hinweg aus illegalen Drogenverkäufen erzielt. Es sei ein Kampf gegen Windmühlen, sagte ein Drogenermittler im Gespräch mit dem ORF.

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