Goiginger-Kaserne wird nicht geschlossen

Die Flüchtlingskrise dürfte die Goiginger Kaserne in Bleiburg gerettet haben, die Schließung ist vom Verteidigungsministerium abgesagt worden. Nun hofft man, dass die Kaserne auch dauerhaft bestehen bleibt.

Ministeriumssprecher Michael Bauer sagte zur Austria Presse Agentur, neben Kärnten gehe es um weitere Kasernen Österreich: Horn (Niederösterreich), Freistadt (Oberösterreich), Lienz (Tirol) und Tamsweg (Salzburg). Ob die Kasernen dauerhaft geöffnet bleiben, hänge von der Zuteilung entsprechender Geldmittel ab, letztlich also vom Finanzministerium, sagte Bauer.

Assistenzeinsatz an Grenzen

So paradox es klingt, aber die Flüchtlingskrise dürfte die Goiginger Kaserne in Bleiburg für das Militär gerettet haben. Derzeit sind dort 100 Soldatinnen und Soldaten untergebracht, sie sind an der Südgrenze im Assistenzeinsatz. Kärntens Militärkommandant, Walter Gitschthaler, wies darauf hin, dass die weitere militärische Nutzung nur sichergestellt werden könne, wenn das Landesverteidigungsbudget erhöht werde. Das Heer sei nun wieder ein fixer Bestandteil, des Krisen- und Sicherheitsmanagements. Dass das Heer nicht weiter „zu Tode“ gespart werde, würde die weitere Nutzung sicherstellen, so Gitschthaler.

Lehrkompanie bleibt bestehen

Auch die Lehrkompanie des Stabsbataillons 7 soll weiterhin in Bleiburg untergebracht sein. Es gab bereits Vorbereitungen, diese in die Windischkaserne in Klagenfurt zu verlegen. Diese Pläne sind vom Tisch. Gitschthaler sagte, dass bei einem möglichen Einsatz an der Südgrenze zu Italien wieder Rekruten benötigt werden könnten, wie einst im Burgenland. Daher lehnt Gitschthaler jede weitere Einsparung beim Heer ab. Er setzt auch auf den neuen Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (ÖVP), der ein Fachmann sei, so Gitschthaler.

„Soldaten gehören bei uns zum Ortsbild“

Der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig zeigte sich am Mittwoch erleichtert über den Erhalt der Kaserne. Immerhin gehe es um 47 Arbeitsplätze, außerdem würden in Bleiburg Unteroffiziere aus ganz Österreich ausgebildet: „Bei uns gehört der Soldat zum Ortsbild dazu, die Kaserne ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“ Wichtig sei nun, dass die finanziellen Mittel auch für die Zukunft sichergestellt würden.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) meinte in einer Aussendung: „In der derzeitigen Situation, in der niemand genau sagen kann, wie sich die Flüchtlingsbewegung weiter und entlang möglicher neuer Routen entwickeln wird, wäre es geradezu fahrlässig gewesen, einen Kasernenstandort in unmittelbarer Grenznähe zu schließen.“ Er appellierte an die Bundesregierung, die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen.

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