Streit: Wildschutz contra Eiskletterei

Im Maltatal soll eine Wildschutzzone an einer bei Eiskletterern beliebten Stelle eingerichtet werden. Zwischen dem Alpenverein, der Gemeinde und der Bezirkshauptmannschaft Spittal ist nun ein Streit entbrannt.

Auslöser für den Wirbel in Oberkärnten ist der Antrag eines Grundeigentümers in der Gemeinde Malta. Er will in einem Teil seines 3.000 großen Besitzes eine Wildschutzzone einrichten lassen - und zwar genau an einer Stelle, die bei Eiskletterern bekannt und beliebt ist.

Wasserfall Malta

ORF

Malta fürchtet Sportler zu verlieren

Der Alpenverein und die Nationalparkgemeinde Malta versuchen mit dem Projekt „Bergsteigerdöfer im Maltatal“ ganzjährigen Tourismus zu fördern. Geht der Antrag durch, verliere Malta die Eiskletterer, befürchtet Bürgermeister Klaus Rüscher. „Es ist meines Erachtens ein Missbrauch des Kärntner Jagdgesetzes, Paragraf 70 – Wildschutz wird vorgeschoben und Erholungssuchende sollen ausgesperrt werden. Wenn das überhandnimmt, dann können wir im Oberkärntner Raum, wo wir wirtschaftlich sowieso schlecht dastehen und mühsam den Tourismus aufbauen, bald zusperren.“ Zumal laut Jagdgesetz solche Schutzzonen nur dort vorgesehen wären, wo Tiere brüten bzw. ihre Jungen gebären.

Berge Maltatal

ORF

Alpenverein: Bezirkshauptmann als Jäger „befangen“

Das sei weder in Malta noch im Seebachtal der Fall, wo bereits eine Wildschutzzone vom Bezirkshauptmann genehmigt worden ist. Diese betreibt selbst in der Nähe eine Jagd. Für Arnold Riebenbauer, den stellvertretenden Alpensvereinsvorsitzenden, eine Unvereinbarkeit, da Eigeninteressen vorlägen. "Er hätte sich für befangen erklären müssen.“ Jetzt verlangt der Alpenverein eine Gesetzesänderung, wonach nicht die Bezirkshauptmannschaft allein die Entscheidung treffen darf.

Nationalpark Maltatal

ORF

Kritisiert wird außerdem, dass auch der Nationalpark nicht mit eingebunden wurde - obwohl das ausgewiesene Gebiet in der Kernzone des Nationalparks liegt.

Link: