Heer verdoppelt Grenzeinsatz in Kärnten

Das Bundesheer schickt bundesweit 450 zusätzliche Berufssoldaten in den Grenzeinsatz. In Kärnten sind es ab Montag 450 Soldaten, bislang waren es 230. Sie unterstützen Polizei-Kontrollen am Loibl und Karawankentunnel.

Das Bundesheer stockt seinen Einsatz angesichts der Flüchtlingskrise an den Grenzen damit um 45 Prozent auf. 450 weitere Berufssoldaten werden österreichweit an die Grenzen geschickt, insgesamt sind es dann fast 1.500 Soldaten. Je zwei Assistenzkompanien kommen nach Kärnten und in die Steiermark. In der Steiermark sind dann 700 Soldaten im Einsatz, gefolgt von Kärnten mit 450.

In Kärnten wird aus den Jägerbataillon 25 und 26 aufgestockt. Die Soldaten kontrollieren mit der Polizei die Grenze am Loibl-Pass und den Karawankentunnel. Auch Radpanzer des Typs „Pandur“ mit ausklappbaren Scherengittern und drei geschützte Transportfahrzeuge „Husar“ werden jetzt eingesetzt. Außerdem werden Hubschrauber mit Nachtsichtgeräten bereitstehen. Die Villacher Pioniere (Pionierbataillons 1) sind für den Bau von mobilen Sperren an der Grenze vorbereitet. Die Soldaten sind auch auf Streifendienst im Hinterland, um zu verhindern, dass Menschen unkontrolliert über die Grüne Grenze nach Kärnten gelangen. Vorbereitet sei man auch auf einen möglichen Massenansturm, heißt es vom Militärkommando Kärnten.

Verstärkter Einsatz ab Montag

Schon ab Montag stehen die zusätzlichen Soldaten im Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Die Aufstockung erfolgt auf Anweisung des Verteidigungsministeriums. Notwendig wird die Aufstockung, weil die Bundesregierung wie berichtet Tageskontingente an den Grenzen einführte, maximal 80 Asylanträge werden an der Südgrenze angenommen - mehr dazu in Flüchtlinge: Rückstau möglich.

Letzte Woche wurde auch beschlossen, das Bundesheer-Kontingent für den Assistenzeinsatz von 1.000 auf 1.600 Soldaten zu erhöhen. Insgesamt wären gemäß Ministerratsbeschluss vom September 2015 bis zu 2.200 Soldaten für den Assistenzeinsatz abrufbar.