Achtjährige erfand Entführungsversuch

Der Versuch einer Kindesentführung hat sich als Erfindung entpuppt. Eine Frau habe sie in ihr Auto zerren wollen, hatte eine Achtjährige aus Arnoldstein am Freitag ausgesagt. Die Autofahrerin habe nur mit ihr geschimpft, gab das Mädchen jetzt zu.

Freitagmittag kam der Vater mit seiner Tochter zur Polizeiinspektion Arnoldstein, um Anzeige zu erstatten. Die Achtjährige hatte ihm zuvor erzählt, von einer Unbekannten angegriffen worden zu sein. Die Täterin soll versucht haben, das Mädchen im Ortszentrum in ein Auto zu zerren. Mit Schreien und Tritten sei ihr die Flucht gelungen, sagte das Kind. Die Täterin schilderte sie als ältere Frau mit weißen, kurzen Haaren. Schon vorab sorgte der Fall in den sozialen Netzwerken für Wirbel, die Eltern hatten den Vorfall als Warnung für andere Eltern gepostet.

Die Polizei fahndete am Freitag nach der mutmaßlichen Täterin, natürlich ergebnislos. Man müsse den Fall nun genau hinterfragen, hieß es am Freitagnachmittag auf ORF-Anfrage von der Polizei vorsichtig. Wie sich am Samstag dann bei der Einvernahme durch Beamte des Landeskriminalamtes herausstellte, hatte das Mädchen den Vorfall erfunden.

Autofahrerin musste scharf bremsen

Die Frau habe wegen einer Unachtsamkeit von ihr bremsen müssen und dann mit ihr geschimpft, sagte das Mädchen. Weil sie das niemanden erzählen wollte, habe sie den Vorfall mit der Kindesentführung erfunden. Und als ihr Vater schon die Polizei informiert hatte, da habe sie sich nicht mehr getraut, die Sache richtig zu stellen. Strafrechtliche Konsequenzen gibt es für die Achtjährige nicht.

Am Freitag gab die Polizei gleich drei vorgetäuschte Straftaten bekannt. Eine 16-Jährige hatte eine Vergewaltigung erfunden, ein Student täuschte einen Raub vor und ein Drogendealer machte sich zum Opfer einer Schlägerei - mehr dazu in Vergewaltigung und Raub vorgetäuscht.