GKK: Zu viele Zahnärzte in Kärnten

Zwischen Ärztekammer und GKK ist ein Disput um Kassenstellen entbrannt: Laut GKK sollen bis 2020 13 Zahnarzt-Kassenstellen eingespart werden, alleine elf davon im Raum Klagenfurt. Die Zahnärztekammer sieht die Versorgung gefährdet.

185 Zahnärzte haben in Kärnten einen Vertrag mit der Kärntner Gebietskrankenkasse. Elf dieser Stellen sind schon jetzt nicht besetzt, in den kommenden vier Jahren sollen weitere 13 eingespart werden. Grund dafür ist laut GKK eine zu große Dichte der Kassenstellen.

„Strukturplan ignoriert Bevölkerungsentwicklung“

Die Zahnärztekammer sieht in diesen Plänen eine Gefahr für die Versorgung der Patienten. Zudem habe der regionale Strukturplan, der die Grundlage für die Sparpläne der GKK ist, die Bevölkerungsentwicklung - den Zuzug in den Ballungszentren und die Pendlerbewegung - nicht berücksichtigt, sagt Karl Anton Rezac, Präsident der Kärntner Zahnärztekammer. "In Kärnten würden sich die ländlichen Regionen, von der Bevölkerungszahl her, deutlich ausdünnen. Die Regionen im Zentralraum, speziell in Klagenfurt, würden hingegen stark zunehmen.

Zahnarzt Untersuchung

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Rezac: GKK-Rechnung stimmt nicht

„Wir haben hier mit 2016 100.000 Einwohner und 40.000 Pendler. Das bedeutet, wir haben 140.000 Leute zu versorgen. Wenn wir das mit dem Schnitt hochrechnen, den wir normalerweise mit 2.700 Einwohnern pro Zahnarzt rechnen, stimmt die Rechnung der Gebietskrankenkasse auf keinen Fall und man dürfte in Klagenfurt nichts einsparen“, so Rezac.

In dünner besiedelten Regionen sei man aber bereit, auf die eine oder andere Kassenstelle zu verzichten. Darüber soll jetzt auch verhandelt werden.

Augenarzt Untersuchung

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Augenärzte erfüllen Mindest-Öffnungsdauer nicht

Die Gebietskrankenkasse nimmt derzeit auch die Augenärzte in Klagenfurt genauer unter die Lupe. Hier wartet man bis zu sechs Monate auf einen Kontrolltermin. Laut GKK-Vertreterin Helgard Kerschbaumer gebe es ausreichend Ärzte: „Speziell im Raum Klagenfurt werden nicht alle Vertragsaugenärzte gleich versorgungswirksam. Wir sehen genau, wie viele Patienten von einem Augenarzt behandelt werden. Das sind zum Teil sehr geringe Zahlen. Die Mindest-Stundenanzahl beträgt laut Vertrag 22 und wird nicht von allen erfüllt.“ Von den Ärztevertretern war zu diesem Vorwurf am Donnerstag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

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