Asylquartier in Langauen fix

Die Villacher Henselkaserne ist als Flüchtlingsunterkunft vom Tisch. Das ist das Ergebnis einer Verhandlungsrunde zwischen der Villacher Stadtregierung und dem Innenministerium. Alternative ist ein Grundstück in Langauen.

Anstelle am Gelände der Henselkaserne werden bis zu 250 Flüchtlinge auf dem Ersatzgrundstück in Langauen, am westlichen Stadtrand, untergebracht, so wie in Krumfelden bei Althofen. „Das Alternativgrundstück in Langauen ist geeignet und kostengünstiger für das Innenministerium“, sagte Sprecher Karl-Heinz Grundböck.

Eigentümer stellt Grundstück kostenlos zur Verfügung

Der Bund muss für das Grundstück drei Jahre lang keine Pacht bezahlen, außerdem übernimmt die Stadt die 15.000 Euro an Kosten für die Errichtung der Containerfundamente.

Das Grundstück in Langauen, außerhalb von Villach, gehört nicht der Stadt direkt, sondern einem Villacher Landwirt, der auch Immobilien in direkter Umgebung der Henselkaserne besitzt. Er habe der Stadt das Grundstück für die Verhandlungen mit dem Innenministerium umsonst angeboten, sagte der Villacher Bürgermeister Günther Albel (SPÖ).

Langauen Wiese Schnee

ORF

Das Areal in Langauen ist 8.000 Quadratmeter groß und liegt zwischen der B100 und der Drau.

Regelmäßige Verteilung auf kleinere Quartiere

„In Containerlösungen werden 250 Flüchtlinge in einer Art Transitquartieren untergebracht. Das heißt: bis zu drei Wochen. Dann werden sie auf Kleinquartiere verteilt“, so Albel.

Er sprach von einer vertretbaren Lösung für Stadt Villach und Bevölkerung. Es habe sich gelohnt, sich zu wehren und einen Kompromissvorschlag seitens der Bevölkerung einzubringen, zeigte sich Albl mit dem Gespräch im Innenministerium zufrieden. „Es gibt für mich keinen optimalen, idealen Standort, wo man Flüchtlinge unterbringt. Aber es ist ein Kompromiss, der hier Anklang gefunden hat.“

Die in Langauen untergebrachten Flüchtlinge werden der Quote für Villach zugerechnet, was die Situation zusätzlich entschärfe, betonte Stadtrat Peter Weidinger (ÖVP). Mit den in Langauen untergebrachten Flüchtlingen werde der Gemeinderichtwert in der Höhe von 1,5 Prozent erreicht. „Damit ist auch der Bedarf zu einem guten Teil gedeckt“, sagte Grundböck.

Quartier soll Frühjahr bezugsfertig sein

Für die Umsetzung dieses Bundesquartiers ist nun kein Durchgriffsrecht mehr vonnöten, da es eine rechtliche Einigung gibt. Grundböck zur Eignung der Immobilie: „Wir verlassen uns da auf die Expertise des Bürgermeisters.“ Das neu zu errichtende Containerdorf soll noch im Frühjahr bezogen werden.

Bürgerprotest gegen Henselkaserne

Die ursprünglichen Pläne für das Containerdorf am Gelände der Henselkaserne wurden im Jänner bekannt. Auf dem Gelände hätten Unterkünfte für 450 Asylwerber entstehen sollen. Das Innenministerium kündigte eine Umsetzung mittels Durchgriffsrecht an. Diese Pläne stießen auf heftigen Widerstand von Anrainern und der Stadtpolitik.

Entscheidung über St. Egyden Ende Februar

Noch keine Entscheidung gibt es in St. Egyden. Dort möchte das Innenministerium weitere Flüchtlinge unterbringen, obwohl in unmittelbarer Nähe in dem kleinen Ort schon 65 untergebracht sind. Nach massiven Protesten der Bevölkerung legte das Innenministerium vergangene Woche die Pläne auf Eis und kündigte für Ende Februar eine Entscheidung an - mehr dazu in St. Egyden: Entscheidung wieder vertagt.

Links: