Zuzahlung bei Gratiszahnspange unzulässig
Der Vertrag mit den zwölf Vertragskieferorthopäden in Kärnten sei in Stein gemeißelt, sagte die Leiterin der Vertragspartnerabteilung in der Kärntner Gebietskrankenkasse, Elke Jenkner. Alle Leistungen seien genau festgelegt und werden mit einer Pauschale abgerechnet. Zuzahlungen, wie sie in Einzelfällen von Patienten bzw. deren Eltern verlangt wurden, seien nicht zulässig. Als man davon erfahren habe, sei Kontakt mit den Ärzten aufgenommen worden, dies zu unterlassen, so Jenkner. Wem eine solche Zuzahlung verrechnet werde, könne sich an die GKK wenden.
Rund 1.500 Fälle pro Jahr
In Kärnten errechnete man einen Bedarf von rund 1.500 Fällen pro Jahr. 2015 gab es 700 abgerechnete Gratiszahnspangen. Insgesamt gibt es zwölf Vertragsärzte in Kärnten. Die Zahnspange bekommt jeder Berechtigte, unabhängig vom Einkommen.
Sonderwünsche müssen selbst bezahlt werden
Anders schaue es aus, wenn Eltern einen Spezialwunsch haben oder etwa eine kieferorthopädische Vorbehandlung nötig sei. Die reguläre Zahnspange bei Fehlstellungen des Grades vier und fünf sei aber mitsamt Vorbehandlungen wie Röntgen, Anpassung und Nachsorge fix gedeckelt. Es werde auch keinerlei weitere Zahlung der GKK veranlasst, so Jenkner. „Die Kasse zahlt da keinen Cent mehr“. Wer eine Zahnspange trägt, sollte besonders auf Mundhygiene achten. Bietet der Arzt diese Hygiene und Reinigung an, dann sei diese vom Patienten selbst zu bezahlen.
Es gebe laut Jenkner für Eltern auch die Möglichkeit, bei einem qualifizierten Kieferorthopäden ihrer Wahl diese Zahnspangen machen zu lassen. Dies bedürfe einer Genehmigung und es gebe, wie bei allen Wahlarztrechnungen, nur eine Teilrefundierung durch die Kasse. Gratis gebe es die Zahnspange nur bei den Vertragsärzten - ohne Zuzahlung.
Petra Haas/kaernten.ORF.at
Link:
- Startschwierigkeiten für Gratis-Zahnspange (kaernten.ORF.at; 22.11.2015)