St. Egyden: Entscheidung wieder vertagt

Einmal mehr um zwei Wochen aufgeschoben wurde die Entscheidung über ein zweites Asylquartier in St. Egyden. Nach einem Ortsaugenschein des Kabinettschefs von Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP) steht fest, dass es bei einem Standort bleiben soll.

Von einem Bus aus machte sich Kabinettchef Michael Kloibmüller am Donnerstagabend gemeinsam mit einer 20-köpfigen Delegation ein Bild von St. Egyden. Den vom Bund als neue Flüchtlingsunterkunft geplanten Lorenzihof trennen ja vom bereits mit 64 Asylwerbern belegten St. Egydenerhof nur 250 Meter und die Gemeinde- sowie Bezirksgrenze. Beide Besitzer haben gültige Verträge.

Lokalaugenschein St. Egyden

ORF

Eine 20 Personen umfassende Delegation hat sich am Donnerstag in St. Egyden ein Bild von den Gegebenheiten gemacht

Bis 26. Februar keine weiteren Ankünfte

Zweieinhalb Stunden lang wurde am Donnerstag mit Gemeinde- und Bürgervertretern um eine Lösung gerungen. Schließlich wurde die Sitzung auf den 26. Februar vertagt. Ein Interview lehnte Kloibmüller ab. Er versicherte aber, dass bis dahin keine weiteren Flüchtlinge nach St. Egyden kommen würden.

Ein Asylheim, zwei Quartiere?

Das Problem in St. Egyden: Zwei Quartiere haben Verträge für die Flüchtlingsunterbringung. Der bereits belegte St. Egydenerhof mit dem Land Kärnten, während der noch leerstehende Lorenzihof wiederum vom Bund gepachtet wurde. Eine Unterkunft soll es geben - nur welche? Mehr dazu in Zwei Unterkünfte - ein Asylquartier?

Der Bürgermeister von Schiefling, Valentin Happe (ÖVP) bestätigte, dass bei dem Gespräch herausgekommen sei, dass es nur einen Standort für ein Asylquartier in St. Egyden geben werde. „Mit einer maximalen Belegung von 80 Flüchtlingen. Der Bund hat zugesagt, dass er uns das schriftlich gibt“, sagte Happe.

Alternativlösungen werden geprüft

„Wir haben die Gespräche ergebnisoffen abgebrochen. Wir werden die Verträge prüfen und uns um Alternativnutzungen kümmern und bemühen“, sagte der Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk (SPÖ). Geht es nach ihm, soll es beim St. Egydenerhof als Asylunterkunft bleiben. Fünf Flüchtlinge sollen noch im Pfarrhof untergebracht werden. „Also werden wir bald 70 haben. Ich denke das ist für St. Egyden genug“, sagte Vouk.

Hendrikus van den Broek, Sprecher der Bürgerinitiative: „Ich denke, es gehören einfach Alternativen her. Auch die Marktgemeinde Schiefling gehört ins Boot geholt. Vielleicht bekommen wir kleinere Einheiten. Man muss mit der Betreiberin vom Lorenzihof reden und mit dem Bund, ob es eine alternative Lösung gibt.“ Dies könnten kleinere Quartiere in anderen Ortschaften sein. In Schiefling gäbe es dafür laut Bürgermeister vier Interessenten.

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