Ederer zu Hypo: Verstaatlichung richtig
Der Grawe-Chef Othmar Ederer hat am Mittwoch im Hypo-U-Ausschuss die Rolle des Versicherungskonzerns als Ex-Minderheitseigentümer der Hypo Alpe Adria und das Nein zu Kapitalerhöhungen 2008/09 verteidigt. Die Hypo-Bankbilanzen mit Ausnahme von 2004 und die Vermögenslage seien aus damaliger Sicht in Ordnung gewesen, betonte er.
Grawe ab 2008 gegen kapitalerhöhung
Ederer war ab 1994 bis zur Hypo-Verstaatlichung im Aufsichtsrat der Skandalbank, davon ab dem Jahr 2000 stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. Er habe im Aufsichtsrat Kritik an der „optimistischen Planung“ des Hypo-Vorstands geübt. Bei der Kapitalerhöhung der Hypo Alpe Adria im Jahr 2007 habe die Grawe noch mitgezogen, im Jahr 2008 dann aber nicht mehr. Man habe der BayernLB und auch der Finanzmarktaufsicht (FMA) „klar kommuniziert“, nicht mitzuziehen, weil das Bankengagement der Grawe durch den Kauf der Bank Burgenland im Jahr 2006 „ein Limit erreicht“ habe, sagte Ederer bei der Erstbefragung durch Verfahrensrichter Walter Pilgermair. „Wir wollten uns nicht weiter engagieren“, sagte er auf Nachfrage des Team-Stronach-Vertreters Robert Lugar, der ihm ein Protokoll des Chefs der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, vorhielt.
Inslovenz wäre „nicht richtig“ gewesen
Was eine Insolvenz der Hypo konkret in Zahlen gegossen für die GraWe - sie war Minderheitseignerin der Kärntner Bank - bedeutet hätte, wollte Ederer der SPÖ-Abgeordneten Karin Greiner aus Seriositätsgründen nicht beantworten. „Eine Insolvenz eines Unternehmens, an dem man beteiligt ist, ist nie etwas Erfreuliches“, blieb er allgemein. Aus seiner Sicht wäre eine Insolvenz der Hypo jedenfalls nicht die richtige Entscheidung gewesen, betonte Ederer. Eine solche hätte „schwere Nachteile“ für die österreichische Bankenwirtschaft und Volkswirtschaft gehabt und außerdem auch Auswirkungen auf die Bankenwirtschaft in Südosteuropa.