Nach Spitalsreform: Pflegepersonal unzufrieden

Mit 903 Vollzeitkräften beschäftigt das Land nach der Spitalsreform so viele Spitalsärzte wie noch nie. Unzufriedenheit herrscht aber nun beim Pflegepersonal. Dort wird auf eine Gehaltserhöhung wie bei den Ärzten gewartet.

„Die Ärzte haben mehr Geld, das Pflegepersonal mehr Arbeit“, auf diese Formel bringt Betriebsrat Arnold Auer die Arbeitszeitreform samt Gehaltserhöhung für die Ärzte. Das Betriebskima zwischen Ärzten und Pflegern sei „äußerst schlecht“, sagte Auer. Noch vor etwas mehr als einem Jahr gingen die Ärzte für mehr Gehalt und mehr Dienststellen auf die Straße. Mit einem Gehaltsplus von 15 Prozent, Mehrkosten von rund 18 Millionen Euro und einem Ärzterekord in den Landesspitälern konnte beides erfüllt werden.

Getragen ist diese Lösung von einem Sparpaket, das jeweils zu einem Drittel Ärzte, Pflege und Verwaltung belastet. Tatsächlich wandern nun, langsam aber sicher, immer mehr Tätigkeiten von den Medizinern zum höher qualifizierten Pflegepersonal. Ein neues Pflegeschema wird daher ausgearbeitet.

Viele Ärzte Pflegepersonal Unzufriedenheit

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Vor etwa einem Jahr gingen die Ärzte auf die Straße

Betriebsrat fordert mehr Geld

Am vergangenen Freitag hat es einen ersten Termin mit Kabeg-Management und Betriebsrat bei Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gegeben. Einigkeit herrscht darüber, dass das neue Schema alle Pflegetätigkeiten sowie Schwierigkeitsgrade und Ausbildungserfordernis abbilden soll. Bis Ende März soll es einen ersten Bericht geben, samt österreichweitem Vergleich. Strittig könnte es noch werden, wenn es ums Geld geht, denn Zentralbetriebsrat Arnold Auer forderte, dass auch die Pflegekräfte in Summe mehr Geld erhalten sollen: „Das neue Pflegeschema wird nicht zum Nulltarif sein. Und wo die Ärzteschaft mit ihrem Spitzenrang ist, muss auch das Pflegeschema in Kärnten hin.“

Kabeg: Geld anders verteilen

Kabeg-Manager Arnold Gabriel sieht aber keinen Spielraum die Gehaltserhöhung zu tragen, außerdem: „Es ist ja die Frage, ob das wirklich teurer werden muss. Es geht ja auch darum, dass wir differenzierter abbilden werden, nämlich Mitarbeiter, die mehr Verantwortungsbereiche übernehmen, etwas besser zu stellen und einen Ausgleich in Summe zu schaffen.“

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Unzufriedenheit beim Pflegepersonal: Heiße Diskussionen sind vorprogrammiert

Einkommensneutralität, also mehr Geld für die einen, weniger für die anderen Pflegekräfte, lehnt der Betreibsrat aber ab. Ebenso abgelehnt wird ein weiteres Sparpaket für die Finanzierung: „Dieses Geld muss vom Land zusätzlich kommen. Ein Pflegeschema das einkommensneutral ist, wird es nicht geben, das geht nicht.“ Ähnlich wie bei den Ärztegehältern dürften damit heiße Diskussionen vorprogrammiert sein.

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