Heimlich frei am Faschingsdienstag

Der Faschingsdienstag ist für viele eine Art heimlicher Feiertag. Er steht zwar als normaler Arbeitstag im Kalender, Banken und Geschäfte haben aber Nachmittags geschlossen und auch Städte und Gemeinden geben Mitarbeitern frei.

Ob Bla bla oder Gluck, Gluck - sowohl in Klagenfurt als auch in Feldkirchen haben Magistratsmitarbeiter Dienstagnachmittag frei. In der Landeshauptstadt sei das seit Jahrzehnten Tradition, hieß es dazu aus dem Personalreferat. Man wolle den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, beim großen Faschingsumzug in Waidmanndorf dabei zu sein.

„Normalbetrieb“ sowieso nicht möglich

In Feldkirchen feiere die ganze Stadt begründet Bürgermeister Martin Treffner den freien Nachmittag für seine Beamten. Ein Normalbetrieb sei sowieso nicht möglich. Eingearbeitet werden müssen die freien Stunden übrigens weder in Klagenfurt noch in Feldkirchen.

Regulärer Parteienverkehr herrscht hingegen beim Magistrat Villach. In der Narrenhochburg feiert man am Faschingssamstag - am Dienstag läuft, so wie in Spittal an der Drau, alles ganz normal ab. Dasselbe gilt für die Kärntner Landesregierung. Wer den Faschingsausklang feiern wolle, habe sich frei nehmen müssen, sagte Personalvertreter Gernot Nischelwitzer.

Maskierte als Gefahr für Banken und Juweliere

Geschlossen bleiben am Nachmittag die meisten Banken. Die Frequenz sei einfach nicht gegeben, hieß es bei Raiffeisen. Ähnlich sieht das auch Rudolf Köberl, Vertriebschef bei der Kärntner Sparkasse.

„Am Faschingsdienstag gibt es vielerorts Faschingstreiben mit gehobener Stimmung, aus diesem Grund sperren wir zu Mittag zu. Das hat auch sicherheitstechnische Gründe, weil die Gefahr besteht, dass Maskierte sich tarnen und Banken überfallen, was bereits vorgekommen ist. Auch der überhöhte Alkoholkonsum birgt ein Risiko in der Bank.“

Kein Risiko eingehen wollen offenbar auch viele Uhren- und Schmuckgeschäfte in der Klagenfurter Innenstadt. Auch sie haben ab Mittag geschlossen. Weniger ein Sicherheitsbedürfnis als vielmehr die Feierlaune ist für Optiker Hannes Tragl der Grund, sein Geschäft ab Mittag zuzusperren. „Bei mir ist es schon Tradition, meine Kunden wissen das und haben sich darauf eingestellt. Die Kärntner feiern gern und ich gehe jetzt mit ihnen mitfeiern.“

Handel hält offen

Dasselbe würden sich vielleicht auch die Mitarbeiter der großen Handelsketten wünschen. Allein, bei Billa oder Spar bleiben die Geschäfte auch am Faschingsdienstagnachmittag ganz normal geöffnet. Ausnahmen gibt es so gut wie keine. Damit die, die frei haben, in aller Ruhe einkaufen können.