Zivilgesellschaft soll Kärntens Image aufpolieren

Hypo-Desaster, HCB und mehr haben das Image Kärntens ramponiert. Die neue Plattform „Initiative für Kärnten“ will daher nun wieder ein besseres Ansehen für Kärnten schaffen. Dazu soll eine zivilgesellschaftliche Bewegung losgetreten werden.

Im November letzten Jahres machte die Initiative erstmals auf sich aufmerksam. Damals mit der Idee, die maroden Kassen des Landes durch Crowdfunding zu kompensieren – mehr dazu in Crowdfunding soll Kärntens Zukunft retten. Das teils prominent besetzte Gründungsteam der Initiative - unter anderen der Chef der Kärntner Industriellenvereinigung und Säge-Industriellen Christoph Kulterer und die Ex-Infineon-Chefin Monika Kircher – haben am Mittwochabend in Wien eine positive Startbilanz für die Initiative gezogen. Bisher gibt es rund 300 Unterstützer.

Finanziert wird die „Initiative für Kärnten“, die sich als unabhängig und unpolitisch bezeichnet, von Privatpersonen und auch von der IV Kärnten, wie Kulterer sagte. Grundmotto ist „Kärnten steckt voller Ideen“. Man stehe „ganz am Beginn“, sagte Kircher. Initiativen solle es in allen Kärntner Bezirken geben.

„Gemeinsam sind wir stark“

Es geht vor allem um die Vernetzung von Menschen, die etwas für Kärnten tun wollen - aber noch nicht genau wissen wie und wie am effizientesten. „Gemeinsam sind wir stark“, hieß es bei der Projektvorstellung. Willkommen sind nicht nur Kärntner, sondern „alle, die Kärnten gewogen sind“. Die Bürgerbewegung, die entwickelt werden soll, soll auch das größte Netzwerk für Kärnten werden. Sie soll für ein „neues, offenes, initiatives, selbstbewusstes und innovatives“ Kärnten stehen und sorgen.

Es soll ein zukunftsorientiertes Bild Kärntens vermittelt werden. Auch die Abwanderung soll so ein Ende finden, vor allem „die Abwanderung des Wissens“, die für Kärnten ein Problem darstellt, wie Gründungsmitglied Wolfgang Wisek, ein Kärntner, der in Wien im Landwirtschaftsministerium werkt, sagte.

Prominente Unterstützer

Auf der Homepage „Initiative Für Kärnten“ finden sich Unterstützer mit kurzen positiven Zitaten zu Land, Leuten, Kunst, Kultur und Standort, es treten dort Promis, Otto-Normal-Bürger und Unternehmer von in- und außerhalb Kärntens auf. Beispielsweise auch Wolfgang Rosam, der mit seiner PR-Agentur Gläubiger der früheren Kärntner Hypo, der nunmehrigen Heta unterstützt und Christof Zernatto, der früheren ÖVP-Landeshauptmann.

Das Thema Heta beschäftige auch die Initiative, sagte Kulterer am Mittwoch. „Wir hoffen, dass es zu einer Lösung kommt. Das wäre für alle wichtig, wenn das abgeschlossen werden kann.“ Dass das Initiativen-Gründungsmitglied Zernatto auch für die Gläubiger tätig ist, das müsse dieser selbst kommentieren, so Kulterer. Der Ex-Landeshauptmann war aber wegen eines Urlaubs nicht beim Pressegespräch dabei.

“Bürger müssen mehr tun als üblich“

„Die Kärntner Haushaltskrise ist beispiellos“, sagte Ex-Managerin Kircher. Und diese Krise werde noch länger dauern. Die Frage sei, wie man in den weiteren Jahren damit umgehen werde. „In so einer Krise muss man mehr tun, als man sonst tun würde als Bürger“, appellierte sie an alle, „keine Chance für das Land auszulassen“.

Jedenfalls lädt die Initiative Kärntner im In- und Ausland ein, konkrete Projekte für ein erfolgreiches Kärnten aufzubauen und damit die Wertschöpfung des Landes zu steigern. Als Gründungsidee wird ein Zitat von Victor Hugo verwendet: „Nichts ist mächtiger als die Idee, deren Zeit gekommen ist.“ So werde nämlich ausgedrückt, was die Gründer der Initiative verbinde: „Der aufrichtige Wunsch, Kärnten etwas zurückgeben zu wollen, nicht aufzugeben und für die Zukunft aktiv einen Beitrag zu liefern.“