Postprobleme: Warten auf die Pension

„Die Post bringt allen was“, hieß ein Werbeslogan der Post. Nur wann, fragte sich eine Pensionistin aus Kärnten tagelang, denn sie wartete dringend auf ihre Pension. Die erste Begründung der Post für die Verspätung war Personalmangel.

Seit Montag wartete die 83 Jahre alte Maria Stichauner auf ihre Rente, die der Briefträger eigentlich immer pünktlich am Monatsanfang ins Haus bringt. Auf die pünktliche Lieferung sei sie angewiesen, sagt die Pensionistin: „Ich habe ja Rechnungen zu bezahlen.“ Dass ihre Pension zu spät eintreffe, das sei bislang noch nie passiert.

Um das Warten abzukürzen, fragte ihr Sohn bei der Servicestelle der Post nach. Die Antwort am Telefon überraschte ihn. „Personalmangel durch Krankenstände“, lautete die Begründung. Auf ORF-Anfrage lautete die Begründung der Pressestelle am Mittwoch dann anders. Auf der Tour sei ein neuer Mitarbeiter im Einsatz. Dieser habe es am Montag nicht mehr geschafft, die Pension zuzustellen. Am Dienstag sei dann ein Fehler passiert, „wir entschuldigen uns aufrichtig für die Verzögerung“. Nach der ORF-Anfrage wurde das Geld am Mittwoch übrigens zugestellt.

“Personalprobleme in allen Bereichen“

Überforderte, manchmal schlecht eingearbeitete, neue Mitarbeiter würden zum derzeitigen Problem bei der Post gehören, sagt Post-Personalvertreter Bernhard Koppitsch. Aber das Problem sei durch die Sparmaßnahmen bei der Post umfangreicher: „In allen Zustellphasen haben wir mehr oder weniger Personalprobleme.“ Nicht sofort ersetzte Abgänge und Krankenstände würden verschärfend wirken. „Dass es nicht mehr geht, das kann man nicht sagen. Aber es darf nichts dazwischen kommen, wie eine Grippewelle.“

Probleme gibt es in Kärnten auch mit den Postpartnern. Nach der Schließung zahlreicher Postfilialen übernahmen diese die Aufgaben der früheren Postämter. Im letzten Jahr haben allerdings fünf Postpartner in Kärnten aufgegeben - mehr dazu in Nach Filialen schließen auch Postpartner.