Kohlenmonoxid: Familienhaus evakuiert

Drei Kinder und ihre Eltern mussten Montagnacht aus einem Wohnhaus in Wolfsberg flüchten. Bei der Gasverbrennung war Kohlenmonoxid ausgetreten, der 28-jährige Familienvater musste ins Krankenhaus.

Es war die erste Nacht der jungen Familie in dem Haus und sie endete mit der Flucht aus dem neuen Heim. Die Eltern nahmen gegen Mitternacht einen verdächtigen Geruch wahr, der Familienvater ging in den Keller um die Gastherme zu überprüfen. Er versuchte noch, die Gasleitung im Keller abzudrehen. Wie sich später herausstellte, war bei der Gasverbrennung Kohlenmonoxid ausgetreten, der 28-Jährige musste mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung in das LKH Wolfsberg gebracht werden. Er ist laut Auskunft der Ärzte stabil und ist zur Beobachtung noch im Krankenhaus.

Gasaustritt Wohnhaus Wolfsberg evakuiert Familie Kohlenmonoxid

Feuerwehr Wolfsberg

Erst kürzlich war die junge Familie in das Haus eingezogen

Rückkehr in leergeräumte Wohnung

Die 27-jährige Mutter und die drei Kinder - drei, sechs und neun Jahre alt - blieben unverletzt. Sie mussten das Haus verlassen. Als die Feuerwehren eintrafen, waren Kinder und Mutter schon aus dem Haus und versuchten sich mit Decken zu wärmen, erzählt Einsatzleiter Richard Schmid.

Die Familie wohnt jetzt vorübergehend in ihrer alten Wohnung. Da die Wohnung bereits komplett geräumt war, brachte die Feuerwehr der Familie für die erste Nacht zumindest Matratzen in die alte Bleibe. Zwei Feuerwehren waren mit 20 Mann im Einsatz. Sie drehten die Gasleitung ab und belüfteten den Keller mit einem Druckbelüfter.

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Feuerwehr Wolfsberg

Gastherme im Keller des Hauses

Vermutlich Montagefehler

Nach ersten Untersuchungen durch den Störungsdienst der Kärnten Netz GmbH dürfte die Ursache des Unfalls ein Montagefehler sein. „Das durch die Gasverbrennung entstehende Kohlendioxid konnte nicht richtig abweichen, es kam zu einer mangelhaften Verbrennung, bei der dann Kohlenmonoxid entsteht“, erklärt Peter Nemec vom Störungsdienst. Nach der Überprüfung durch Sachverständige wird die Anlage repariert, erst dann kann die Familie wieder in ihr neues Heim. Wann das sein wird, ist noch unklar.

Gefährliches Atemgift

Kohlenmonoxid sei sehr gefährlich, sagt Primarius Wolfgang Preiß vom LKH Wolfsberg: „Man riecht es nicht, man sieht es nicht, aber es kann tödlich sein.“ Das Gas binde sich an die roten Blutkörperchen und verdränge den Sauerstoff, „es kann zur kompletten Unterversorgung mit Sauerstoff kommen.“

Erst am Montag musste in Kössen (Tirol) nach einem Gasleck in einem Flüssiggastank ein Hotel zum Teil evakuiert werden. Im Einsatz standen etwa 65 Feuerwehrleute - mehr dazu in Hotel nach Leck in Gastank evakuiert.