Kampf gegen ausländisches Preisdumping

Finanzpolizei und Wirtschaftskammer Kärnten starten eine „Aktion scharf“ gegen unfairen Wettbewerb. Im Visier sind vor allem ausländische Anbieter in der Bau- und Transportbranche, die die Preise drücken.

Vor allem die Baubranche leidet in den grenznahen Gebieten unter Billiganbietern aus dem Ausland. Zwischen heimischen Firmen und Anbietern aus Slowenien, Ungarn und Italien gibt es Preisdifferenzen von bis zu 40 Prozent. Das führte zuletzt bei Firmen in grenznahen Gebieten zu Umsatzrückgängen von bis zu 50 Prozent. Dabei müssen sich ausländische Firmen in Österreich an die heimischen Standards halten.

Rigobert Rainer, Leiter Finanzpolizei sage, man habe Informationen erhalten, dass etwa slowenische Firmen im Unterkärntner Raum damit werben, dass sie nur acht Prozent Umsatzsteuer zahlen und daher billiger sein könnten. Das sei aber natürlich falsch, weil jeder, der in Österreich tätig werde, selbstverständlich 20 Prozent Umsatzsteuer abzuführen habe, so Rainer.

Unterlagen ausländischer Firmen oft fehlerhaft

Ausländische Firmen, die zu Aufträgen ihre Arbeitskräfte nach Österreich senden, müssen das dem Finanzamt und dem Wirtschaftsministerium melden. 80 Prozent der kontrollierten ausländischen Betriebe hätten aber keine oder nur fehlerhafte Unterlagen.

Rainer zur bevorstehenden „Aktion Scharf“: „Wir werden an den Grenzen kontrollieren, ob die Betriebe entsprechende Meldungen an die zentrale Koordinationsstelle erstattet haben.“

„Aufträge an heimische Unternehmen vergeben“

Die Wirtschaftskammer appelliert gleichzeitig an die Kärntner, ihre Aufträge an heimische Unternehmen zu vergeben, so Klaus Peter Kronlechner, Spartenobmann für Gewerbe und Handwerk: „Letztendlich profitieren nicht nur sie dadurch - durch eine Gewährleistung oder erhöhte Garantieleistung, sondern auch die Wirtschaft vor der eigenen Haustüre wird damit massiv gestärkt.“

Die Billigkonkurrenz aus dem Ausland hält sich nicht immer an die heimischen Vorschriften. Die heimische Wirtschaft bezahlt das mit leeren Auftragsbüchern und steigender Arbeitslosigkeit.

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