Anadi Bank bestätigt Personalabbau

Seit Monaten kursieren Gerüchte um den Abbau von rund 100 Mitarbeitern bei der Anadi, die die Hypo-Bank gekauft hatte. Am Donnerstag bestätigte die Bank den Abbau, es sollen aber weniger als 100 sein. Es gebe ein generelles Sparprogramm.

Die Bank, die heute Austrian Anadi heißt, besteht seit 120 Jahren. Der heutige Eigentümer, ein indischer Investor und sein Management rufen zum Jubiläum das „Jahr der Neuausrichtung“ aus. Dazu gehören auch Einschnitte bei Kosten und Personal. Derzeit beschäftigt die Anadi Bank 390 Mitarbeiter, die meisten davon in Kärnten. Jeder vierte bis fünfte Mitarbeiter könnte nun seinen Job verlieren.

Vorstandsvorsitzender Christoph Raninger sagte dazu, das Ziel auf Kostenseite sei es, in den nächsten drei Jahren 25 Prozent der Kosten einzusparen. Es werde Sachkostenreduktionen wie auch Teilzeitregelungen geben, aber auch Mitarbeiterreduktion. Raninger spricht hier von einem „zweistelligen Bereich“. Dem Vernehmen nach soll es um rund 80 Mitarbeiter gehen.

Sozialplan und Arbeitsstiftung

Diese Einschnitte werde es im nächsten Halbjahr geben. Mit dem Betriebsrat sei ein Sozialplan vereinbart worden, auch eine Arbeitsstiftung für die gekündigten Mitarbeiter werde eingerichtet. Grund für den Sparkurs sei das Marktumfeld und nicht allein die Belastung von jenen 77 Millionen Euro, die die Anadi Bank als Folge des Hypo-Heta-Debakels an die Pfandbriefstelle zahlen musste. Das Bilanzergebnis der Bank werde jedenfalls über jenem des Jahres davor liegen.

Berater sollen zu Kunden kommen

Überlegt wird von Anadi auch die Schließung von zwei weiteren Filialen in Kärnten. In jeder Bezirksstadt soll aber eine Zweigstelle erhalten bleiben. Künftiges Wachstum erwartet die Bank vor allem in den Ballungsräumen außerhalb von Kärnten. Der indische Eigentümer stehe aber nach wie vor zum Standort, sagte Vorstand Raninger. Man sei hier, um zu bleiben. Ausbauen will die Anadi Bank das mobile Bankgeschäft, sowohl im Internet als auch mit mobilen Beratern, die auch zu Privatkunden fahren. Das klassische Bankenmodell sei nicht mehr zeitgemäß und zu kostenintensiv.

Ragger ortet Widerspruch

FPÖ-Chef Christian Ragger kritisierte SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser. Das Land habe eine 700-Millionen-Euro-Haftung übernommen und erhebliche Geschäfte zugesichert. Ragger fragt sich, wo der Aufschrei von Kaiser bei einer solchen Kündigungswelle bleibe.

Kaiser: Umsetzung im Einvernehmen mit Belegschaft

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, gemeinsam mit der Unternehmensführung sei ein annehmbarer Sozialplan und eine Mitarbeiterstiftung gelungen. Beides werde im Einvernehmen mit den Mitarbeitern umgesetzt.

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