Wieder Pilot von Laserpointer geblendet

Am Mittwochabend soll wieder ein Pilot über Kärnten von einem Laserpointer geblendet worden sein. Der Zwischenfall passierte im Raum Völkermarkt, der Pilot konnte das Flugzeug sicher landen.

Wie schon beim Vorfall am Dienstag war es auch diesmal wieder ein grüner Laserstrahl, der den Piloten blendete - mehr dazu in Pilot von Laserpointer geblendet. Die Linienmaschine war am Abend kurz vor 21.00 Uhr von Wien kommend gerade im Landeanflug zum Flughafen Klagenfurt. Diesmal soll der Laser in der Nähe von Schwabegg im Bezirk Völkermarkt auf die Verkehrsmaschine gerichtet worden sein. Der Strahl traf das Cockpit der AUA-Maschine in rund 2.000 Meter Höhe, sagte Polizeisprecher Markus Dexl.

Experte: Auch kurze Beleuchtung birgt große Gefahr

Es handle sich nicht um einen Lausbubenstreich, das könnte gravierende Folgen haben, so der Physiker Jörg Lesnik: „Im Prinzip braucht man keine großen Vorrichtungen, sondern man zielt mit dem Laser einfach in Richtung Himmel. Dadurch, dass bei der Bewegung sehr große Winkel überschritten werden, ist die Wahrscheinlichkeit, das Flugzeug zu treffen, relativ hoch. Es reichen kurzzeitige Beleuchtungen mit dem Laser aus, um eine Blendwirkung zu erzielen, weil die Energien so hoch sind.“

Durch die Streuung am Flugzeugcockpit könne es zu einer Leuchterscheinung kommen, so Lesnik: „Gerade wenn es sehr dunkel ist, kommt es leicht zu einer Blendung. Das Auge reagiert sehr kurzfristig auf diese Blendung und damit es sich dann wieder an die Dunkelheit anpasst, dauert es sehr lang. Während dieser Zeit ist der Pilot massiv gefährdet.“

Austro Control warnt Piloten

78 Passagiere und vier Crewmitglieder befanden sich zum Zeitpunkt der neuerlichen Laserblendung an Bord. Trotz des Lichts konnte der Pilot das Verkehrsflugzeug sicher in Klagenfurt landen, bestätigte AUA-Sprecher Wilhelm Baldia. Wie am Dienstag reagierte auch diesmal der Pilot wieder richtig und wandte sich vom Laserstrahl ab. Die Warnung für die Piloten bleibt weiter aufrecht, sagte Baldia. Die Austro Control warnt weitere Flugzeuge, die Klagenfurt anfliegen.

Rund 20 Fälle pro Jahr

Laut Betriebsleitung des Flughaftens soll es heuer bereits der dritte ähnliche Vorfall in Kärnten sein. Zwischenfälle mit Laserpointern gab es auch im Vorjahr. Die Polizei will jetzt rund um die Soboth in den Bezirken Wolfsberg und Völkermarkt einen verstärkten Streifendienst einsetzen, sagte Dexl. Man hoffe außerdem auf Hinweise aus der Bevölkerung. In Österreich gebe es laut Austro Control etwa 20 solcher Vorfälle pro Jahr, in Deutschland waren es 539 im vergangenen Jahr. Wird ein Pilot geblendet, handelt es sich um fahrlässige Gemeingefährdung bzw. vorsätzliche Gefährdung der Sicherheit in der Luftfahrt. Darauf stehen bis zu zehn Jahren Gefängnis.