Verhaltene Stimmung unter Unternehmern
Die Prognosen für Kärnten sind heuer an sich recht positiv: Es werde ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent erwartet. Das liege geringfügig unter der Bundesprognose, sagte Markus Bliem vom Institut für Höhere Studien.
Die Stimmung der 1.200 befragten Kärntner Unternehmer sei hingegen wenig optimistisch, sagte Volkswirtschaftsprofessor Gottfried Haber: „Insgesamt sehen wir eine deutliche Skepsis der Unternehmer, die den großen Aufschwung in den Erwartungen noch nicht sehen.“
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Begründet wird das unter anderem mit Unsicherheiten wegen der Heta-Abwicklung, schwacher Auftragslage oder auch der Registrierkassenpflicht. Nur 20 bis 30 Prozent der Kärntner Wirtschaftsbetriebe planen heuer Investitionen.
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Ziel: Ein Prozent mehr Beschäftigte
Einen kleinen Lichtblick biete der Arbeitsmarkt, so Haber: „Unternehmen planen - laut unseren Zahlen - einen Aufbau von rund einem Prozent an Beschäftigten. Das ist ein Höchstwert im Vergleich zum letzten Jahr, wo es nur 0,2 Prozent waren. Wir erwarten eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt.“
Die zurückhaltende Stimmung führt Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl einmal mehr auf die - aus seiner Sicht - „überbordende Bürokratie“ zurück: „Diese Diskussionen kommen nicht mehr nur vom Land, sondern auch vom Bund. Wir haben Behördenwege, die ewig lang dauern, weil sie nicht geklärt sind. Wir sehen das im Moment leider bei den 110-kV-Leitungen oder bei anderen Themen, wo wir über zehn Jahre Behördenwege haben und dann von heute auf morgen alles aufgehoben wird und neu begonnen werden muss. Wir sehen das in vielen Kleinigkeiten. Damit behindern wir uns. Irgendwann sagt der Unternehmer: Warum soll ich.“
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Kaiser: Bürokratie reduzieren
Von Landesseite nehme man die Kritik ernst. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Wir sind bemüht, unnotwendige Bürokratie abzubauen. Wir reflektieren aber auch, wie kritisch die Öffentlichkeit auf Tätigkeiten von Beamten, dann, wenn es in die andere Richtung geht, reagieren. Schlagwort HCB.“
Umweltreferent Rolf Holub von den Grünen verwies darauf, dass viele rechtliche Vorgaben vom Bund und der EU kommen.
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Wirtschaftsreferent Christian Benger von der ÖVP sagte: „Unser Auftrag ist es Mut zu machen, unser Auftrag ist es, zu zeigen, was möglich ist. Unser Auftrag ist es, zu ermöglichen, statt zu verhindern.“
2,8 Mrd. für Investitionen in Kärnten
Insgesamt bemüht sich die Landespolitik, Positives hervorzustreichen: Bis 2021 sollen 2,8 Milliarden Euro vom Bund in Straßen, Bahn, Breitbandausbau und Forschung nach Kärnten fließen. Davon würden viele Firmen profitieren.
Kleinere Betriebe sollen beim Export und als Zulieferer für große Industrieunternehmen stärker unterstützt werden. Auch gegen den extremen Preisdruck von Firmen, die im Ausland angesiedelt sind, werde man ankämpfen, heißt es.
IV-Konjunkturumfrage: Solide Entwicklung
Die Aufträge sind gut, die Stimmung nicht ganz so optimistisch, aber die Konjunktur bleibe „solide“. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage, die die Industriellenvereinigung unter den Kärntner Industriebetrieben gemacht und am Dienstag präsentiert hat - Industrie: „Solide“ Konjunkturentwicklung.