Klagenfurt: Vertrag für Heizwerk unterzeichnet

Die Wärmelieferung durch die Riegler Zechmeister-Gruppe für Klagenfurt ist gesichert. Drei Jahre nach dem ersten Vertrag zwischen den Stadtwerken und der Lavanttaler RZ-Gruppe wurde der endgültige Vertrag unterzeichnet.

In einer Aussendung erklärte die Gruppe am Freitag, alle Voraussetzungen für die 70-Millionen-Euro-Investition zu erfüllen und auch den benötigten Nachweis darüber gegenüber der Energie Klagenfurt GmbH erbracht zu haben. Die RZ-Gruppe wird demnach ein Heizwerk im Osten der Stadt bauen. Gemeinsam mit einem zweiten Biomassewerk im Süden der Stadt soll damit die Umstellung der Fernwärme auf Biomasse gelingen.

Bürgermeisterin von Stadtwerken informiert

Bis zuletzt gab es widersprüchliche Meldungen über Details des Vertrages. Unter anderem ging es um die schon im Dezember vom Aufsichtsrat geforderte Bankgarantie und des Finanzierungsplanes. Nach der Aufsichtsratssitzung Donnerstagabend war es Freitagvormittag soweit, wie auch die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathisschitz, bestätigte. "Ich bin gerade eben vom Vorstand Romed Karree angerufen worden, der mir gesagt hat, dass die finalen Vertragsverhandlungen in Wolfsberg geführt wurden. Er habe eine Bankgarantie und die Patronatserklärung in der Tasche und dass der Vertrag von 2012 erfüllt werde.“ Unterlagen lägen ihr zwar keine vor, sie gehe aber davon aus, dass der Vertrag von der RZ-Gruppe eingehalten werde und die Finanzierung sichergestellt sei, so Mathiaschitz.

Stadtwerke: Kein Kommentar

Die Stadtwerke wollten sich dazu nicht äußern. Von Otto Zechmeister von der RZ-Gruppe hieß es: „Wir können nur eines bestätigen: Der Vertrag vom 31.12. 2012 ist zur Gänze aufrecht und wurde nachgewiesen“. In der Aussendung hatte es zuvor geheißen, in „Zeiten wirtschaftlicher Probleme“ in Kärnten liege die Wertschöpfung des Projekts „bei 80 Prozent“. Bei der Realisierung des Biomasse Heizkraftwerkes Klagenfurt-Ost kämen fast ausschließlich regionale Kärntner Unternehmen zum Zug. Die Umsetzung des Projektes soll nächste Woche starten.

Die nötige Energie wird demnach vom neuen Biomassewerk im Osten der Stadt kommen, zusätzlich gibt es einen Liefervertrag mit dem Biomassewerk Süd, Spitzen im Winter sollen außerdem mit einem gasbetriebenen Heißwasserkessel der Stadtwerke abgedeckt werden. Ein Verfahren beim Landesverwaltungsgerichtshof, das noch läuft, hat keine aufschiebende Wirkung.

Papierindustrie als Projektgegner

Der Vertragsunterzeichnung gingen einige Turbulenzen voraus. Das Projekt brachte die RZ-Gruppe in Gegnerschaft zur Papierindustrie. Die Firma Mondi überbot RZ sogar beim Kauf eines Grundstückes, um den Bau der Biomasse-Kraftwerks zu verhindern - mehr dazu in Papierindustrie gegen Biomassewerke. Peter Oswald, CEO Europe & International des Papierriesen Mondi hatte erst unlängst in einem Interview mit der Zeitschrift News das Projekt zum „Skandal“ erklärt. Das Kraftwerke habe ohne Förderungen keine Chancen am Markt, der Mondi-Standort in Frantschach wäre „besonders gefährdet“.

Unterdessen dürfte die RZ-Gruppe noch eine weitere Baustelle beschäftigt. Nach der Pleite der Sägewerksanlage in Bad Sankt Leonhard ist der Masseverwalter immer noch auf der Suche nach einem Investor. Wenn bis 19. Februar kein Käufer für die Anlage gefunden wird, sollen die Immobilien und das Inventar einzeln versteigert werden. Insgesamt geht es um 123.000 Quadratmeter großes Grundstück mit mehreren Produktions- und Lagerhallen sowie Bürogebäuden.

FPÖ: Endlich auf Schiene

Der Klagenfurter FPÖ-Vizebürgermeister Christian Scheider sagte am Freitag in einer Reaktion, das Biomassekraftwerk sei endlich auf Schiene, er sei hoch erfreut. Das Projekt sei in seiner Ära als Bürgermeister entwickelt worden und dann durch Stör- und Blockadeversuche verzögert worden.

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