Keine Fleischbeschau auf Bauernhöfen
Es ist ein Konflikt, der bereits seit Jahren zwischen der Landwirtschaftskammer und der Tierärztekammer schwelt und die Bauern nun teuer kommen könnte.
ORF
Seit 1995 arbeiten die amtlich zugelassenen Veterinärmediziner bei der Fleischbeschau um denselben Tarif, auch eine Inflationsanpassung ist nicht geschehen. Nun stehen Mehrkosten von mindestens 50 Prozent an. Die Bauernvertreter lehnen Mehrkosten für die Landwirte ab.
Höherer Tarif für Landwirte untragbar
Für die Landwirte wären Mehrkosten untragbar, sagte Anton Heritzer, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Kärnten. Heritzer: „Wenn man jetzt die Preissituation im Fleischbereich und in vielen anderen Bereichen auch ansieht, dann ist für viele Bauern die Schweinemast fast nicht mehr machbar, weil nicht einmal mehr die Fixkosten gedeckt sind beim momentanen Fleischpreis. Deswegen haben wir uns dagegen auch so massiv gewehrt.“
Landesregierung: Beschluss soll im Jänner fallen
Beschlossen werden muss die Tariferhöhung von der Landesregierung. Nach zähen Verhandlungen mit den Streitparteien kündigt Agrarlandesrat Christian Benger jetzt eine Lösung an. „Wir haben gemeinsam mit der Tierärztekammer im vergangen Herbst die Bedingungen für die Tierfleischuntersuchungen und die Tarife neu geregelt, die Forderungen der Tierärztekammer hundertprozentig eingebaut und hier auch umgesetzt. Das heißt, wir haben vollen Konsens. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir bei der nächsten Regierungssitzung auch den entsprechenden Beschluss haben werden.“
Tierärzte weiter skeptisch
Eine Ansage Bengers, die den Tierärzten angesichts des Jahre andauernden Streits zu wenig ist, sagte Franz Schantl, Präsident der Tierärztekammer Kärnten. „Diese Ankündigung, es bei der Regierungssitzung im Jänner zu beschließen, habe ich schon im Dezember gehört und es ist nicht umgesetzt worden. Also ich glaube dem Herrn Landesrat nur, wenn das wirklich unterschrieben und beschlossen ist.“
Derzeit sind in Kärnten Schlachtungen nur in den großen Gewerbebetrieben möglich, denn sie haben sich mit den Tierärzten bereits über die neuen Tarife geeinigt.