BirdLife ruft zur Vogelzählung auf

Die Vogelschutzorganisation BirdLife lädt zur siebenten österreichweiten Wintervogelzählung: Alle Naturfreunde sind aufgerufen, an einem der vier Tage vom 6. bis 9. Jänner für eine Stunde die Vögel zu zählen.

Auch wenn aufgrund der eher warmen Witterung der Ansturm von Meisen, Amseln, Finken und Co am Futterhäuschen ausgeblieben ist, bitten die Vogelschützer um eine zahlreiche Teilnahme. Auch das Notieren von „keinem gesichteten Vogel“ ist bei der Datenauswertung ein wichtiges Kriterium.

Bergfink

Birdlife/PBucher

Bergfink

Wo kommen welche Vögel vor?

Ziel der wissenschaftlichen Mitmachaktion ist es, Erkenntnisse über das Vorkommen der Vogelarten zu gewinnen: Wo sind welche Vogelarten häufig und wo sind sie selten geworden oder wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wintervögel aus? Sorgen wegen weniger Vögel im eigenen Garten oder Parkanlage sind noch unbegründet, denn die gefiederten Wintergäste finden auf den vielfach noch nicht gefrorenen und schneefreien Flächen ausreichend Futter und kommen nur vereinzelt zur Futtersäule oder Meisen-Knödel.

Hausrotschwanz

Birdlife/Johannes Frühauf

Der Bestand an Haussperlingen nimmt laut BirdLife ab.

Keine Qualifikation nötig

Wer grundsätzlich Kohlmeise, Amsel, Haussperling und Specht auseinander hält, kann an der Stunde der Wintervögel teilnehmen. Eine besondere Qualifikation darüber hinaus ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. "Je größer die Teilnehmerzahl ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse der Wintervogelzählung. Besonders spannend bleibt auch dieses Jahr die Frage, ob aufgrund der milden Temperaturen Kurzstreckenzieher, wie Hausrotschwanz, Rotkehlchen oder Mönchsgrasmücke vermehrt in unseren Gärten überwintern und gar nicht erst in den Süden abziehen“, so Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

Kohlmeisen am Futtersilo

Birdlife/rspb.com

Kohlmeisen sind meist die „Platzhirsche“ am Vögelhäuschen

Aus der inzwischen sieben jährigen Datenreihe der Wintervogelzählung lässt sich eine eindeutige Zunahme bei diesen Vogelarten im Winter bisher nur in ganz kleinen Kommastellen herauslesen und daher noch nicht sicher bestätigen.

Haussperling in Wohnungsnot: Zahlen rückläufig

Mit der Zählung wird sich zeigen, ob die Kohlmeise weiterhin den ersten Platz unter den Top 20 Vogelarten am Futterhaus halten kann oder ob die immer häufiger werdende Amsel den Feldsperling vom dritten Platz verdrängen wird? Im Fokus der Vogelschutzorganisation bleibt auch der Haussperling. Der häufigste Wintervogel auf dem zweiten Platz ist zwar seit 2010 ganz vorne und dennoch in Summe seit der Winterzählung rückläufig. Als Nischen- und Höhlenbrüter gerät der angepasste Kulturfolger immer mehr in Wohnungsnot. Kaum alte Bäume, glatte Hausfassaden und wenig begrünte Wände sind vermutlich eine der Ursachen.

238.102 Individuen 2015

Im Vorjahr haben mehr als 8.583 Vogelbeobachter 238.102 Vögel gezählt. Die meisten Vögel pro Garten (44) wurden in der Steiermark gesichtet.

Vögel rund ums Haus zählen

Im Mittelpunkt der Wintervogelzählung stehen ganz bewusst die häufigeren und leicht erkennbaren Vögel rund um Haus und Garten. Daher sollten nur die Vögel im Siedlungsraum oder rund ums Haus und nicht im Wald oder auf dem offenen Feld gezählt werden. Notiert wird von jeder Art die jeweils gleichzeitig beobachtete höchste Anzahl, die im Laufe einer Stunde gezählt wird. . An welchem der vier Tage (6.-9.1.) und zu welcher Stunde man zählt, bleibt den Vogelbeobachtern selbst überlassen.

Hausrotschwanz

Birdlife/Hannah Assil

Wer entdeckt einen Kurzstreckenzieher wie den Hausrotschwanz?

Preisverlosung unter den Teilnehmern

Die Beobachtungen können bei BirdLife Österreich per Post (Museumsplatz 1/10/8, 1070 Wien) oder einfach im Internet unter BirdLife gemeldet werden. Unter den Teilnehmern werden Preise verlost. Einsendeschluss ist der 13. Januar 2016.