Prozess: 27.000 Kinderpornos geladen

27.000 pornografische Bilder von Kindern soll ein 32-jähriger Kärntner aus dem Internet auf seinen Computer geladen haben. Am Dienstag musste der Prozess gegen ihn vertagt werden, der Angeklagte forderte einen neuen Anwalt.

Im Sommer waren die IT-Experten des Landeskriminalamtes über deutsche Kollegen in einer großangelegten Operation auf den 32-Jährigen gestoßen. Sie fanden auf dem Computer des Mannes 27.000 pornografische Fotos Minderjähriger - mehr dazu in Kinderpornos: 32 Jahre alter Student angezeigt. Meist handle es sich um Mädchen aus Afrika und Osteuropa, deren Bilder teils von ihren Eltern verkauft würden, sagte Richter Dietmar Wassertheurer. Gefunden wurden auch einschlägige Videos. Deswegen drohen dem Angeklagten bis zu drei Jahre Haft.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann auch vor, etliche Bilder im Internet angeboten zu haben. Dass er die Fotos auch weitergab, bestreitet der Student. Nicht der Besitz aller Bilder sei ein Vergehen, sondern der Besitz jedes Bildes sei ein eigenes Vergehen, es handle sich also juristisch gesehen um rund 27.000 Vergehen, betonte der Richter.

Prozess könnte teuer für die Eltern werden

Der Prozess musste am Dienstag auf unbestimmte Zeit vertagt werden, weil der Angeklagte auf einem Rechtsbeistand besteht. Er habe schon einen Anwalt gehabt, doch dieser sei ihm abgesprungen, sagte der Student aus Oberkärnten zu Prozessbeginn. Richter Wassertheurer meinte, dass für dieses relativ unkomplizierte Verfahren ein Anwalt nicht Pflicht sei. Er als Richter werde dafür sorgen, dass alles mit rechten Dingen zugehe – auch für den Angeklagten.

Trotzdem, der Angeklagte wollte einen vom Gericht bestellten Verteidiger. Der Richter klärte den Angeklagten auf, dass er dafür selbst die Kosten tragen müsse. Alleine für die Durchsicht aller Bilder würde das Verfahren gut vier Tage dauern. Müsste ein Sachverständiger jedes einzelne Bild auswerten, koste das etwa 100.000 Euro. Da die Eltern des Studenten, die bei der Verhandlung dabei waren, unterhaltspflichtig sind, müssten sie für die enormen Kosten bei einer Verurteilung des Sohnes aufkommen. Er wolle juristisch alle Möglichkeiten ausschöpfen, beharrte der 32-Jährige. Die Eltern waren beim Prozess anwesend.