„Selbstbedienungsladen Stadtwerke aufräumen“

Der von Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) abberufene Stadtwerkevorstand Christian Peham fordert per Klage 1,16 Mio. Euro. Mathiaschitz sagte, sie werde diesen „Selbstbedienungsladen“ aufräumen.

Exakt 1.163.000 Euro fordert Peham laut Klagsschrift von den Stadtwerken - mehr dazu in Ex-Stadtwerkevorstand will eine Mio. Euro. Darin enthalten ist die Gehaltsfortzahlung bis zum Jahr 2017, denn so lange wäre Pehams Vertrag als Stadtwerke-Vorstand noch gelaufen. Das Bruttogehalt beträgt knapp 269.000 Euro im Jahr. Der am 16. Oktober abberufene Vorstand klagt zusätzlich noch eine Erfolgsprämie von 57.000 Euro pro Jahr ein.

Prämie und Ersatz für Dienstwagen

Dazu noch seinen Anspruch auf Altersvorsorge von rund 33.000 Euro jährlich und die Jahresprämie von rund 5.700 Euro für seine Lebens- und Krankenversicherung, die laut seinem Vorstandsvertrag ebenfalls von den Stadtwerken bezahlt wurde. Er verlangt außerdem noch 3.500 Euro als Ersatz für seinen Dienstwagen, den er ja nach seiner Abberufung nicht mehr nutzen kann.

Weil ihm die ursprünglich angekündigte einvernehmliche Lösung nicht angeboten wurde, habe er handeln müssen, sagte Peham zum ORF: „Ansonsten wäre ich vielleicht mit leeren Händen dagestanden.“ Es gehe um den Verdienst bis Ende 2017. Fixgehalt, Prämien und „ein kleiner Versicherungsbeitrag“ umfasse sein Vertrag, weitere Details wolle er öffentlich nicht diskutieren, sagte Peham. Er betonte, weiter zu einem Vergleich bereit zu sein.

Mathiaschitz: „Zornesröte im Gesicht“

Bürgermeisterin Mathiaschitz, die Eigentümervertreterin der beklagten Stadtwerke ist über Pehams Forderungen empört: „Da treibt es einem bei den Zahlen die Schames- und die Zornesröte ins Gesicht. Ich vertrete die Bürger der Stadt und verspreche, ich werde mit dem Selbstbedienungsladen, der mit Freiheitlicher Unterstützung eingerichtet wurde, aufräumen.“

Allein mit dem Geld, das Peham für seinen Dienstwagen berechne, hätte man die Rutsche im Hallenbad schon längst neu bauen können, so Mathiaschitz. Die Sperre dieser Rutsche und die Erhöhung der Benützungsgebühren war ein Grund für Pehams Abberufung, außerdem eine geplante Erhöhung der Fernwärmepreise. Das habe zu unüberbrückbaren Differenzen geführt.

„Werden Gründe öffentlich machen“

Die FPÖ kritisiert, dass die angeführten Gründe eine Abberufung Pehams nicht gerechtfertigt haben. Auch aus Juristenkreisen ist zu vernehmen, dass die Gründe allein vor dem Arbeitsgericht nicht ausreichen werden. Mathiaschitz sagte dazu, vor der Abberufung habe es intensive Gespräche mit dem Aufsichtsrat gegeben. Ihr sei versichert worden, es liegen genügend Gründe auf dem Tisch. Man werde die restlichen Gründe vor dem Arbeitsrechtsprozess öffentlich machen, so Mathiaschitz. Sie sehe dem Prozess gelassen entgegen.

Links: