Zu wenig Geld für Suchtbehandlung

Die hohe Zahl an Drogentoten in Kärnten ist alarmierend. Heuer gab es bereits neun Drogenopfer. Experten in der Radio Kärnten Sendung Streitkultur stellten klar, dass der Behandlung und Vorbeugung durch den derzeitigen Spardruck Grenzen gesetzt seien.

Um Drogensucht zu verhindern, werde es nicht reichen, Dealer weg zu sperren, sagte der Kriminalist Herbert Rogl. Kinder und Jugendlichen müssten gestärkt, die Eltern besser informiert werden, erklärte die Leiterin der Suchtprävention des Landes, Barbara Drobesch Binter: „Gerade bei Kindern und Jugendlichen geht es um das Erlernen der sogenannten Lebenskompetenzen. Das ist etwa der Umgang mit Konflikten, Selbstwertstärkung, Orientierung und auch das Kennenlernen von Grenzen sind ganz wichtige Dinge.“

Drogenambulanz: Aufnahmestopp verfügt

700 jener Personen, die nicht über solche Stärken verfügen, werden derzeit von der Drogenambulanz in Klagenfurt betreut. Doch es gibt zu wenig Geld, sagte die ärztliche Leiterin Claudia Scheiber: „Wir sind gezwungen einen Aufnahmestopp zu machen, weil wir personell, und räumlich schon lange Zeit an unsere Grenzen stoßen.“

Dabei gebe es bereits ein Konzept für eine Drogenstation im Klinikum Klagenfurt, sagt der der Leiter der psychiatrischen Abteilung, Herwig Oberlerchner am Telefon: „Wir haben ein Konzept für eine Drogenstation mit 20 Betten erstelt, aber seit Jahren stagniert die Versorgung und die Adaptierung der psychiatrischen Versorgung in Kärnten. Der Regionale Strukturplan der Gesundheit wird nicht umgesetzt und unsere psychiatrische Versorgung ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“

Sparmaßnahmen könnten zu hohen Kosten führen

Wird bei der Suchtbehandlung gespart, kann das zu viel höheren Kosten führen. Etwa wenn die Betroffenen nicht mehr arbeiten können, warnt die ärztliche Leiterin der Suchtklinik De La Tour, Renate Clemens-Marinschek: „Irgendwann haben die Drogenkonsumenten dann wirklich einen schweren psychischen Schaden, vegetieren dahin, fallen aus dem sozialen Netz heraus, können nicht arbeiten gehen und gehen ins Pensionssystem über. Das verursacht Kosten. Ich bin jetzt zwar nicht der Wirtschaftler, aber die Kosten sind relativ hoch, wegen der hohen Invaliditätsrate, der zahlreichen Krankenhausaufenthalte und der frühen Pensionierung.“

Auch die Sozialarbeit braucht mehr Geld, um die benötigte Hilfe anbieten zu können, sagt auch die Sozialarbeiterin Marina Hober. Zu wenig Mitte gebe es etwa für die Familien-Intensivbetreuung, ein Angebot, mit dem Familien in schwierigen Zeiten gezielt unterstützt werden könnten.

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