Klagenfurt: Asylzentrum geht in Betrieb

Das umstrittene Asylzentrum in der ehemaligen bauMax-Halle am Klagenfurter Südring geht am Freitag in Betrieb. Bis zu 450 Flüchtlinge aus Zeltlagern sollen hier untergebracht werden. Vorbereitet wird auch eine weitere Flüchtlingshalle am Siriusgelände.

Der Bund machte von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch und adaptierte die bauMax-Halle für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen. Bis zu 450 Flüchtlinge können hier untergebracht werden, betreut werden sie von der privaten Firma ORS. Am Freitag kamen die ersten 145 Flüchtlinge an, großteils Familien aus Zeltlagern am Mondsee und in Hörsching in Oberösterreich. Sie werden nach Kärnten verlegt, um den Menschen zumindest ein festes Dach über dem Kopf zu bieten.

Asyl Flüchtlinge bauMax Start Rotes Kreuz

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Wenn die Trennwände aufgezogen sind, bieten die Kojen pro Familie 17 Quadratmeter Platz

Die Sanitärcontainer sind in der Halle bereits installiert. Bis alle Arbeiten abgeschlossen sind, werde es aber noch einige Tage dauern, sagt Quartierleiter Werner Trampitsch. Es fehlen zum Beispiel noch die Trennwände zwischen den Betten und Sichtschutzfolien für die Fenster. Mitte nächster Woche sei die Halle dann vermutlich in Vollbetrieb.

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Bald sollen in der ehemaligen bauMax-Halle die Kinder spielen

Am Freitag wurde ein Absperrungszaun vom abgebauten Zeltlager in Krumpendorf geliefert. Er soll als Abgrenzung zur angrenzenden Großdiskothek Bollwerk dienen, wo es immer wieder zu Zwischenfällen mit alkoholisierten Besuchern kommt.

In Klagenfurt gibt es bislang zwei Transitquartiere. Von der Stadtpolitik gab es vorab Protest gegen die weitere Flüchtlingshalle, vor allem die Nähe zu der Großdiskothek sei ungünstig, hieß es – mehr dazu in Klagenfurt erhält Asylzentrum.

Weitere Halle in Vorbereitung

Für Protest sorgen auch Pläne des Bundes für eine weitere Asylhalle in Klagenfurt und zwar am Siriusgelände im Osten der Stadt – mehr dazu in Proteste gegen dritte Asylhalle. An der Vorbereitung dieser Halle wird bereits gearbeitet. Kurz vor Weihnachten sollen hier 450 Flüchtlinge einquartiert werden.

Verteilerquartier Ossiach in Vollbetrieb

Bereits in Vollbetrieb ist das Verteilerquartier in Ossiach. Laut Leiter Othmar Roschitz ist es durchgehend mit 130 bis 150 Flüchtlinge belegt, die dort vorübergehend eine Unterkunft finden, bis sie nach einigen Tagen in fixen Quartieren untergebracht werden können. Zu 99 Prozent handle es sich dabei um Familien mit Kindern. Seit einer Informationsveranstaltung für die Nachbarn habe sich die Situation in Ossiach nach anfänglichen Protesten beruhigt, so Roschitz. Vereinzelt würden auch Menschen aus der Gegend ins Quartier kommen, um ihre Hilfe anzubieten.

In Transitquartieren kehrte Ruhe ein

Die drei Kärntner Transithallen (zwei in Klagenfurt, eine in Villach - Anm.) sind weiter in Betrieb, sie beherbergen vor allem Flüchtlinge, die auf der Durchreise nach Deutschland sind. Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge ließ hier in letzter Zeit etwas nach, in den letzten fünf Tagen kamen gar keine neuen Flüchtlinge an. In der Dullnighalle in Klagenfurt werden derzeit ausschließlich jene 260 Asylwerber betreut, die in Kärnten bleiben wollen.