Antibiotika-Einsatz bei Tieren verringert

Antibiotika-Rückstände in Importfleisch können unter anderem dazu führen, dass Antibiotika beim Menschen nicht mehr wirken. Tierärzte raten, österreichisches Fleisch zu kaufen. Der Antibiotika-Einsatz sei in vielen Betrieben deutlich verringert worden.

Generell gehe der Einsatz von Antibiotika in der österreichischen Tierzucht zurück. Vorreiter sei die Geflügelwirtschaft, organisiert im Qualitätsgeflügelverband, sagte der Villacher Tierarzt Franz Schantl: „Sie haben es geschafft, in den vergangenen sechs bis sieben Jahren den Antibiotikaeinsatz fast zu halbieren.“

Spezial-Impfstoffe statt Antibiotika

Die Bauern in Kärnten werden vom Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen in Klagenfurt unterstützt. Hier werden innerhalb kürzester Zeit stallspezifische Impfstoffe hergestellt. Bei Kälberdurchfall oder Rindergrippe schickt der Tierarzt eine Probe an das Insitut, dort wird der Erreger isoliert und tiefgefroren.

Der Tierarzt kann einen Impfstoff für alle Tiere des jeweiligen Stalls anfordern. Er kann meist innerhalb einer Woche geliefert werden, sagte Schantl. Diese Impfstoffe seien günstiger, als eine Antibiotikabehandlung von kranken Tieren. Das helfe den Bauern und letztlich den Konsumenten - mehr dazu in Antibiotika: Resistenzen auf Vormarsch.

Einhaltung der Wartezeiten wird genau überprüft

Auf die Frage, ob ein Tierarzt garantieren könne, dass österreichisches Fleisch frei von Antibiotika sei, sagte der Schantl: „Fleisch, das auf den Markt kommt, enthält keine nachweislichen Antibiotika. Dass außerhalb der Wartezeit geschlachtet wird, ist ein Muss. Ich bin mir sicher, dass das Österreichische Fleisch und überhaupt jenes aus den Kärntner Produktionsbetrieben, die ja keine Großbetriebe sind, antibiotikafreier ist.“

In Österreich gelten zudem gesetzlich vorgegebene Wartezeiten: Wurde ein Tier mit Antibiotika behandelt, darf innerhalb einer bestimmten Zeit weder die Milch, noch das Fleisch verwendet werden. Die Kontrollen seien sehr genau, so Schantl. Die Wartezeiten für Milch und Fleisch müssen dem Land bekanntgegeben werden. Auch im Schlachthof finden regelmäßig Kontrollen statt, es werden Rückstandsproben entnommen. So käme man rasch auf Zwischenfälle, so Schantl.