Mit dem Taxi ins Flüchtlingszentrum

Nicht ganz ohne Probleme kommen die ersten Flüchtlinge in das neue Verteilerquartier Ossiach. Es gibt keine organisierten Transporte, die Asylwerber müssen mit Bahn und Bus anreisen, in der Nacht auf eigene Kosten mit dem Taxi.

Seit Mittwoch ist das Verteilerzentrum Ossiach in Betrieb. 60 Flüchtlinge wurden für den ersten Tag erwartet, diese Zahl wurde nicht erreicht. Ein Grund könnte in der schlechten öffentlichen Verkehrsanbindung liegen. Die Flüchtlinge müssten zum Quartier nämlich selbst anreisen, sagte Quartierleiter Otmar Roschitz. Das sei österreichweit so üblich.

Die Flüchtlinge würden die Adresse und die entsprechenden Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel erhalten. In der Nacht fahren keine Busse nach Ossiach, dann müssen die Flüchtlinge mit dem Taxi fahren, die Kosten für die Fahrt müssen sie selbst bezahlen. Am Abend trafen die ersten Flüchtlingsfamilien in Ossiach ein, weitere kamen in der Nacht mit dem Taxi.

Ossiach Verteilerzentrum außen

ORF

Seit Mittwoch ist das Asyl-Verteilerzentrum Ossiach in Betrieb

„Keine ideale Anbindung“

„Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist nicht ideal“, räumt Quartierleiter Roschitz ein. Die Polizei werde aber die ankommenden Flüchtlinge bei der Suche nach einem Taxi unterstützen, auch die Taxiunternehmen würden informiert.

Und wenn die Flüchtlinge nicht nach Ossiach finden oder unterwegs ein anderes Quartier suchen? Roschitz: „Das liegt nicht in meinem Einflussbereich. Unsere Türen sind geöffnet, wenn jemand mit den erforderlichen Dokumenten kommt, wird er aufgenommen.“

Flüchtlinge Ossiach keine Transporte

APA/Eggenberger

Ossiach ersetzt Zeltlager in Krumpendorf

Die Flüchtlinge, die vorübergehend in Ossiach aufgenommen werden, kommen aus ganz Österreich und haben Asyl beantragt. Bis zu 150 Flüchtlinge sollten in den nächsten Tagen eintreffen, binnen zwei bis drei Wochen sollen fixe Unterkünfte für sie gefunden werden.

Das Verteilerquartier in Ossiach ist als Ersatz für das bisherige Zeltlager in der Polizeikaserne in Krumpendorf gedacht. Dort sollen in den kommenden Tagen die Flüchtlinge auf andere Quartiere aufgeteilt werden, die - nicht winterfesten - Zelte werden dann abgebaut. Dagegen wird in Villach ein neues Zeltlager errichtet, wie das Bundesheer am Mittwoch bekannt gab. Am Sportplatz der Henselkaserne werden neun winterfeste Großzelte errichtet - mehr dazu in Henselkaserne: Neun Großzelte für Flüchtlinge.

Weiter meist voll besetzt sind die drei Kärntner Transitquartiere in Villach und Klagenfurt. Wegen Wartungs- und Reinigungsarbeiten befinden sich im Transitquartier Kowatsch in Villach momentan nur fünf Flüchtlinge. In den anderen beiden Transitquartieren in Klagenfurt befinden sich derzeit insgesamt 535 Flüchtlinge und 247 Asylwerber.