Alpines Leistungszentrum bangt um Zukunft

Das Skigebiet in der Innerkrems steht vor dem Aus und damit auch das Alpine Leistungszentrum, das größte Trainingszentrum in Kärnten und wichtige Talenteschmiede. Diese Woche will man noch abwarten, dann beginnt die Suche nach neuen Partnern.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Lifte in der Innerkrems in diesem Winter in Betrieb gehen, ist gering. Am vergangenen Freitag gab der bisherige Betreiber und Mehrheitseigentümer der Lifte, Franz Kohlmaier, bekannt, dass die Übernahme gescheitert sei – mehr dazu in Lösung für Innerkrems vorerst gescheitert. Noch hofft die Investorengruppe auf eine Einigung in letzter Minute.

Betroffen von einem Aus wäre auch das alpine Leistungszentrum des Kärntner Landeskiverbandes, wo nicht nur der einheimische Nachwuchs trainiert, auch Weltcupläufer aus verschiedenen Ländern waren hier regelmäßig zu Gast. Sollte das Skigebiet tatsächlich nicht mehr in Betrieb gehen, dann müsste man sich nach Alternativen umsehen, sagt Raimund Berger, Präsident des Kärntner Skiverbandes und Leiter des Leistungszentrums. Lange warten will Berger nicht mehr. Sollte es diese Woche keine Lösung geben, dann werde man neue neue Trainingspisten suchen und „mit wohlwollenden Skigebieten verhandeln.“

Plan B: Skibetrieb im nächsten Jahr

Noch will Berger die Hoffnung aber nicht ganz aufgeben. In den letzten Tagen habe es weiter intensive Verhandlungen gegeben. Der Rückhalt in der Region sei sehr groß: „Viele Private, wie Firmen und Handwerker, sind bereit zu investieren.“ Sollten die Lifte heuer in der Innerkrems trotz aller Bemühungen stillstehen, dann gebe es noch einen Plan B, und zwar den Skibetrieb im nächsten Jahr wieder aufzunehmen.

Stillstand in der Innerkrems

Bei einem Lokalaugenschein am Dienstag standen die Lifte still, die Hotels waren geschlossen. Ein noch vorhandenes Pistengerät ist nicht fahrtüchtig. Dabei müssten 36 Pistenkilometer auf einer Fläche von 75 Hektar präpariert werden. Einer der Investoren ist Hotelier Christian Frühauf. Vor kurzem investierte er 250.000 Euro in einen neuen Außenbereich samt Pool, sein Hotel hat 180 Betten. Er sagte, er sei optimistisch, was die Finanzierung des Kaufes betreffe. Schon in den nächsten drei Tagen werde es ein positives Verhandlungsergebnis geben, so der Hotelier.

Davon wurde aber schon so oft gesprochen, bisher konnte man sich nie einigen. Kolportiert wird eine Summe in der Höhe von 1,96 Millionen Euro. Mehrheitseigentümer Franz Kohlmaier betonte, dass er damit nur seine Zahlungsverpflichtungen und Haftungen bedienen könne, verdienen würde er mit dem Verkauf seiner Anteile nichts.

Talenteschmiede seit 1999

Eröffnet wurde das Alpine Leistungszentrum in der Innerkrems 1999, die Trainingsanlage ist vom Publikumslauf getrennt und wurde auch vom ÖSV (Österreichischer Skiverband) häufig genutzt. Zwei Millionen Trainingsfahrten wurden seit Eröffnung durchgeführt. Über 40 Nationen nutzten bis jetzt das Trainingszentrum, 220.000 Rennläufer traten bei. Vom regelmäßigen Super-G und Abfahrtstrainingsangebot profitierten vor allem die Kärntner Sportler, wie Olympiasieger Matthias Mayer. Gemeinsam mit dem Skiclub Innerkrems wurden rund tausend Skirennen durchgeführt und 80 Österreichische Meistertitel vergeben.