Flughafen: Verwertbare Fläche 28 Millionen wert

Ein neues Gutachten zeigt, dass die nicht benötigte Fläche des Flughafens Klagenfurt 28 Mio. Euro wert sind. Voraussetzung sind Umwidmung und Erschließung der 40 Hektar Graspisten, die derzeit zum Beispiel von Segelfliegern benutzt werden.

Das Bewertungsgutachten für den Klagenfurter Flughafen ist fertig und der Inhalt seit Montag bekannt. Der Wert der nicht betriebsnotwendigen Grundstücke wird darin - Umwidmung und Erschließung vorausgesetzt - mit 28 Mio. Euro beziffert. Das sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Montag.

„Das sind keine Grundflächen, auf denen wir einfach so sitzen. Wenn es nicht anders geht, könnte man sie aber verkaufen“, sagte Airport-Geschäftsführer Max Schintlmeister über die nicht betriebsnotwendigen Flächen, die 40 von den insgesamt 200 Hektar ausmachen. Auf diesen Teilen des Flughafengeländes sind derzeit Graspisten, die etwa von Segelfliegern genutzt werden.

Bodenproben als nächster Schritt

Derzeit ist das gesamte Flughafen-Areal für den Flughafenbetrieb gewidmet. Eine Umwidmung hätten die Eigentümer selbst in der Hand, der Airport gehört zu 20 Prozent der Stadt Klagenfurt, 80 Prozent hält das Land Kärnten. Als nächstes werden auf den Flächen Bodenproben gezogen, um eventuelle Altlasten festzustellen, erklärte Schintlmeister. Die 28 Mio. seien „ein theoretischer Wert“, ermittelt durch Vergleich mit anderen Flächen in Klagenfurt. Der Ertragswert des Flughafens liegt bei Null - „vor allem wegen der Investitionen, die man tätigen muss“, ergänzte Schintlmeister.

Die laufenden Kosten trage der Flughafen selbst, für die Investitionen reiche es aber nicht, betonte der Geschäftsführer. 2016 muss die Piste saniert werden. Ein Eigentümerzuschuss in Höhe von 15 Mio. Euro dafür wurde kürzlich von der EU-Kommission beihilfenrechtlich genehmigt. „Das Allerwichtigste ist jetzt, dass man die Sanierung der Start- und Landebahn finanziert.“

Privatisierung bleibt Thema

Gleichzeitig steht beim Flughafen auch eine Privatisierung im Raum. Ein Konsortium um den Industriellen Hans Peter Haselsteiner möchte mit kolportierten zehn Mio. Euro einsteigen, eine Sperrminorität von mehr als 25 Prozent des Flughafens würde im öffentlichen Besitz bleiben. Die Privatisierung hatte sich zuletzt verzögert.

Der Flughafen ist Teil des Kärntner Landesvermögens, das derzeit insgesamt einer Bewertung unterzogen wird. Damit soll die Leistungsfähigkeit des Landes für die potenziellen Haftungsgläubiger - die Halter von landesbehafteten Heta-Papieren - dargestellt werden. Die Aufstellung könnte in der nächsten Sitzung der Landesregierung zumindest in deskriptiver Form behandelt werden, sagte Landeshauptmann Kaiser. Spätestens wenn die Materie in den Landtag geht, brauche es dann handfeste Zahlen.

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