Beamtengehälter: Leichte Annäherung

Bei der zweiten Runde der Gehaltsverhandlungen für die rund 11.000 Landesbediensteten können sich Gewerkschaft und Politik einen Abschluss über drei Jahre vorstellen, angesichts der angespannten Finanzlage des Landes. Man vertagte auf 14. Dezember.

Die Positionen erschienen vorab festgefahren: Die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) verlangt ein Gehaltsplus von 1,3 Prozen, wie es der Bund seinen Beamten vor wenigen Tagen gewährte. Das läge etwas über der Inflation von 1,06 Prozent.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigt zwar Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaft, aber ein Prozent Gehaltserhöhung würde Mehrkosten von sechs Millionen Euro für das Land bedeuten.

Betriebsrat: Bis zu 30 Prozent für Ärzte

Aus dem Landeshauptmann-Büro hieß es weiterhin, Kärntens Finanzsituation sei wegen der Hypo-Heta-Problematik so dramatisch, dass an einer Nulllohnrunde kein Weg vorbeiführe. „Unmöglich und undenkbar“, sagte dazu der Gewerkschafts-Chefverhandler, der Betriebsrat des Klinikums Klagenfurt, Arnold Auer. Zumal den Ärzten noch ein Gehaltsplus von bis zu 30 Prozent gewährt wurde (Als Ausgleich für wegfallende Überstunden, Anm.). Bei den anderen Spitalsbediensteten ortet Auer deshalb sehr schlechte Stimmung. Landes-Zentralpersonalvertreter Gernot Nischelwitzer ergänzte, allein das Signal einer Nulllohnrunde würde die Kaufkraft in Kärnten weiter schwächen.

Für das Land bedeuten die Gehaltsverhandlungen eine Zwickmühle. Gewähren sie den Bediensteten mehr Geld, schwächt das die Position gegenüber den Heta-Gläubigern, die ja noch im Dezember ein Vergleichsangebot erhalten sollen.

GÖD: „Längerer Zeitraum“

Angesichts der dramatischen finanziellen Situation wurden laut GÖD-Aussendung Überlegungen angestellt, einen Abschluss über einen längeren Zeitraum ins Auge zu fassen. Auer sagte, dass „ein über drei Jahre getätigter Abschluss" die Möglichkeit für einen Kompromiss eröffnen könnte. Damit signalisiere die Gewerkschaft einerseits Verantwortung für das Land Kärnten, aber fordert auch Rücksicht auf die Interessen der Kollegen.

In den nächsten Wochen werden Sondierungsgespräche mit den Vertretern der drei Koalitionspartner stattfinden. Auer zeigte sich optimistisch, dass es zu einem Abschluss bei der nächsten großen Verhandlungsrunde am 14. Dezember kommen werde. Auch Landeshauptmann Kaiser kann sich einen Kompromiss vorstellen. Beide Seiten arbeiten nun Details zum Dreijahrespaket aus.

Link: