500.000 Euro für Flüchtlingsbetreuung

Drei weitere Züge mit Flüchtlingen aus Slowenien sind am Dienstag in Kärnten erwartet worden. Über 500.000 Euro kostete die Flüchtlingsbetreuung dem Kärntner Roten Kreuz bislang, das Geld wurde nun vom Bund überwiesen.

Wie Polizeisprecher Markus Dexl sagte, ist ein Zug mit 573 Flüchtlingen um 9.00 Uhr in Kärnten eingetroffen, sie alle wurden bereits nach Salzburg gebracht. Gegen Mittag kamen erneut 450 Flüchtlinge aus Slowenien mit dem Zug in Rosenbach an. Mit Bussen wurden sie in die Transitquartiere nach Villach und Klagenfurt gebracht. In den Notquartieren in Kärnten war am Dienstag Platz für rund 900 Flüchtlinge. Eine Unterkunft in Villach ist bis 5. November geschlossen, sie wird winterfest gemacht.

Außerdem wohnen mehr als 200 Flüchtlinge, die um Asyl in Österreich angesucht haben, vorübergehend in der Dullnig-Halle in Klagenfurt. Übrig bleiben 300 Plätze in Villach und rund 600 in Klagenfurt. Am Montag waren zwei Züge mit Flüchtlingen in Kärnten angekommen. Die rund 600 Personen aus dem ersten Zug wurden noch am selben Tag nach Salzburg gebracht, die aus dem zweiten verbrachten die Nacht in Kärnten.

Gelder vom Bund eingetroffen

Das Rote Kreuz ist in Kärnten seit Monaten in der Flüchtlingsarbeit und in den drei Transitquartieren tätig - bis dato ohne Bezahlung vom Bund. 536.000 Euro bekam die Rettungsorganisation nun nach einer Grundvereinbarung zwischen Innenministerium und Österreichischem Roten Kreuz überwiesen. Dieses Geld kostete bislang nötiges Material und Personal. Weitere 17.000 Euro erhielt die Kärntner Rettungsorganisation für den Aufbau der Zeltstadt Krumpendorf, so Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy. Für die Zeltstadt Krumfelden bei Althofen stehe die Zahlung noch aus, das Geld werde nach der Rechnungsprüfung überwiesen.

Lange reichen wird dieses Geld wohl nicht, denn ein Ende der Flüchtlingskrise ist nicht in Sicht. Ambrozy: „Ich gehe davon aus, dass das noch einige Zeit dauert.“ Die Vereinbarung mit dem Innenministerium gelte aber für die Dauer der Krise. Das Rote Kreuz kommt laut Ambrozy außerdem nicht umhin, 20 bis 30 Mitarbeiter befristet aufzunehmen, um adäquat auf den Flüchtlingsstrom reagieren zu können.

LH-Konferenz fordert Asyl-Gipfel

Indessen forderte die Landeshauptleute-Konferenz am Dienstag einen Gipfel mit der Bundesregierung zur Vorbereitung auf den Fall, dass im kommenden Jahr wieder so viele Flüchtlinge wie heuer kommen. Das berichtete der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), der derzeit den Vorsitz innehat, im Anschluss an die Konferenz in Linz.

Die Flüchtlinge waren das Hauptthema der Sitzung, zu der auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) angereist kam. Sie informierte über das geplante „Asyl auf Zeit“ und die Verschärfung des Familiennachzuges, die bereits ab 15. November gelten sollen. Die Innenministerin lobte dabei die gute Zusammenarbeit der Länder mit dem Bund. Bisher seien 440.000 Menschen durch Österreich geführt worden. 61.200 seien in der Grundversorgung, 66.200 hätten Asylanträge gestellt. Das zeige, dass Österreich auch Zielland sei. Dagegen würden in Slowenien und Kroatien kaum Anträge gestellt - mehr dazu in ORF.at.

Kaiser: Bund trägt Kosten für Transitflüchtlinge

Landeshauptmann Peter Kaiser war bei den Verhandlungen dabei. Es sei ein Zweifel ausgeräumt worden, sagte Kaiser: „Es wurde nun klar festgemacht, dass die Kosten für Transitflüchtlinge eindeutig und ausschließlich vom Bund zu tragen sind. das ist heute bekräftigt worden.“

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