NS-Eklat: Fußballspieler suspendiert

Der Strafausschuss des Kärntner Fußballverbandes hat sich am Mittwochabend mit NS-Zeichen an den Stutzen eines Spielers des ASKÖ Wölfnitz und Beschimpfungen gegenüber einem gegnerischen Spieler beschäftigt. Der Spieler wurde suspendiert.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalles beim Spiel des ASKÖ Wölfnitz gegen Zell/Sele am Samstag wurden vom Fußballverband Stellungnahmen von den betroffenen Vereinen, dem Schiedsrichter und seinen Assistenten angefordert - mehr dazu in Eklat: NS-Symbol bei Fußballmatch.

Ermittlungen abwarten

Es fehlen laut Aussendung des Fußballverbandes noch die Aussage des betroffenen Spielers und weitere Beweismittel. Daher habe man den Spieler vorläufig suspendiert und die Verhandlung vertagt, weil man auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bzw. des Verfassungsschutzes abwarten wolle.

19.10.15 Fußballspiel ASKÖ Zell Eklat NS 88

Peter Rustia

Mit dieser NS-Chiffre ging der Spieler auf den Platz

Einschlägiges Zeichen

„88“ steht in rechtsradikalen Kreisen für „HH“ („Heil Hitler“). Außerdem steht das Symbol, wenn man das Alphabet von hinten abzählt, für die Buchstaben „SS“, die Abkürzung für die Schutzstaffel der NSDAP. Für den betroffenen Spieler seien das aber angeblich nur „Glückszahlen“, sagte sein Trainer in einer Reaktion auf den Vorfall. Zum gegnerischen Spieler, einem Kärntner Slowenen, soll er überdies gesagt haben, die „Jugos gehören alle vergast“.

Spieler weist Äußerungen zurück

Der Obmann des Vereins, bei dem der 24-Jährige spielt, ließ in einer schriftlichen Stellungnahme wissen, dass der Spieler den Vorwurf, er soll den Gegnern gegenüber vom „Führer“ gesprochen und gemeint haben, die Spieler gehörten „erschossen und vergast“, zurückweise. Er habe versichert, dass er bereits von Kindesalter an mit der Zahl „88“ auf dem Eishockeydress spiele und diese für ihn eine persönliche Glückszahl darstelle. Von einer NS-Symbolik wisse er nichts.

Werner Lippitz, Präsident des KFV, sagte, jede Form von Rassismus, Diskriminierung oder Intoleranz sei unverzeihlich und müsse Konsequenzen nach sich ziehen. Er forderte eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls, will alle Beteiligten zu Wort kommen lassen und keine Vorverurteilungen zulassen.