Einigung um Blutzucker-Messstreifen

Positive Nachrichten gibt es für alle 25.000 Menschen in Kärnten, die unter der Krankheit Diabetes leiden. In Zukunft werden die Kosten für die Blutzucker-Teststreifen von der Sozialversicherung übernommen werden.

Bisher gab es je nach Bundesland und Krankenkasse unterschiedliche Regelungen. In Kärnten mussten Diabetes-Patienten, die nicht Insulin spritzen müssen, sondern mit Tabletten behandelt werden, ihre Blutzucker-Teststreifen selbst bezahlen. Eine Packung mit 50 Stück kostet in der Apotheke immerhin 30 Euro.

Kostenübernahme für alle Patienten

Eine Einigung über die Kostenübernahme sei aber nun gelungen, sagt der ärztliche Leiter der Kärntner Gebietskrankenkasse, Kurt Possnig. Die „Österreichische Diabetesgesellschaft“ und der Hauptverband der Sozialversicherungen haben sich geeinigt, auch für den großen Teil der nicht-insulinabhängigen Patienten die Kosten für Blutzucker-Messstreifen zu übernehmen.

Possnig: „Es war aus historischen Gegebenheiten heraus war die Vorgangsweise der einzelnen Länderkassen sehr unterschiedlich. Diese Situation konnten wir beseitigen. Es gibt eine einheitliche Vorgangsweise, die mit der Fachgesellschaft, der Österreichischen Diabetesgesellschaft, abgestimmt ist. Sie gilt für sämtliche betroffene Patienten in ganz Österreich.“

Wie hoch die Mehrkosten für die Krankenkasse sind, kann noch nicht gesagt werden. Seit Juli gilt die neue Verordnung. Bis jetzt ließen sich zusätzlich 340 Patienten Blutzuckerteststreifen verordnen.

Messung wichtig für Behandlung in Frühstadium

Diabetes gilt mittlerweile als Volkskrankheit. Die Blutzucker-Selbstmessung spielt bei der Behandlung eine zentrale Rolle, sagt die Leiterin der Diabetikerambulanz im Klinikum Klagenfurt, Sandra Zlamal-Fortunat: „Wir wissen, dass die Diabetespatienten - vor allem in den ersten Jahren - überhaupt kein Empfinden für ihren Blutzuckerspiegel haben. Sie wissen nicht, ob er 100 oder 200 beträgt. Nur so kann man eigentlich auch den Leuten ihre Krankheit bewusst machen. Diabetes ist eine chronische Krankheit, die wir nicht heilen können. Aber wir können Komplikationen vermeiden, die hohe Folgekosten verursachen. Wir hoffen, dass man mehr auf die Prävention bzw. die Behandlung im frühen Stadion setzt. Da ist das Blutzucker-Messen ganz, ganz wichtig.“

Nicht-insulinpflichtige Diabetiker messen im Schnitt einmal täglich ihren Blutzucker. Insulinpflichtige müssen ihren Blutzucker hingegen mehrmals täglich überprüfen.

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