Riesen-Bohrer „Kora“ im Einsatz

Tunnel-Bohrmaschine „Kora“ arbeitet sich ab Oktober von Kärntner Seite aus durch das Koralm-Massiv. Es ist die mittlerweile dritte große Tunnelbohrmaschine, die für den Bau des Koralmtunnels zum Einsatz kommt.

Bis zur Vollinbetriebnahme der 130 Kilometer langen Koralmbahn, die Klagenfurt und Graz auf kürzestem Weg verbindet, sollen nur mehr acht Jahre vergehen. Weit über 80 Prozent der Bahnstrecke sind bereits im Bau oder schon im Teilbetrieb. Wenn im Dezember 2023 die Signale auf grün gestellt werden, kann man in 45 Minuten von der einen in die andere Landeshauptstadt fahren. Landeshauptmann Peter Kaiser sagte: „Das bringt riesige Chancen für die Wirtschaft und Arbeitsplätze und es bringt die Menschen einander näher“.

Koralm Tunnel

ORF

Deutlich verkürzte Fahrzeiten

Nach Wien fährt man von Kärnten aus um eine halbe Stunde kürzer, mit Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels wird sich die Reisezeit zwischen Klagenfurt und Wien auf 2:40 verkürzen. Mit dem Bau wird die seit langem geforderte Modernisierung der Südbahnstrecke umgesetzt. ÖBB-Vorstand Christian Kern: „Es ist auch ein Zeichen für unsere Kunden, von dem Projekt profitieren auch die Pendler in Kärnten und in der Steiermark“.

Bohrer Koralm

ORF

„Andrehfeier“ für „Kora“

Während sich von steirischer Seite bereits zwei Tunnelbohrmaschinen durch die Koralpe arbeiten, nahm auf Kärntner Seite der dritte Riesenbohrer von Mitterpichling aus - zumindest symbolisch seine Arbeit auf. Der Bohrkopf der 2.500 Tonnen schweren Tunnelvortriebsmaschine „Kora“ drehte am Freitag seine ersten Runden. Ab Mitte Oktober wird sich die 250 Meter lange und zehn Meter hohe Maschine ihren Weg von Kärnten aus in den Berg bahnen, im Schnitt geht es pro Tag 15 Meter voran. Geht alles nach Plan, wird der knapp 33 Kilometer lange Tunnel in drei Jahren fertiggestellt sein.

Bohrer Koralm

ORF

Zu „Koras“ sogenannter „Andrehfeier“ gab es erfreuliche Nachrichten: Der Bund wird bis 2020 Projekte von 2,6 Milliarden Euro in Kärnten finanzieren, investiert wird in Zug-, Straßen- und Internet-Netze. Der größte Teil der Bundesmittel fließt in Projekte der Bundesbahnen wie den Koralmtunnel. Das Infrastrukturministerium nimmt allein dafür 1,6 Milliarden Euro in die Hand.

Baltisch-Adriatische Achse „wichtig für Europa“

Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ) - er besuchte am Freitag Kärnten - betonte, die baltisch-adriatische Achse verbinde Kärnten mit wichtigen Wirtschaftsregionen in Europa. Zugleich bringe der Bahnausbau für den Personenverkehr auch „unschlagbar schnelle“ Verbindungen mit sich. „Damit ist die Bahn im Personenverkehr und im Güterverkehr absolut wettbewerbsfähig“, so Stöger.

Bohrer Koralm

ORF

Rahmenplan

Der ÖBB Rahmenplan sieht von 2014 bis 2019 1,6 Mio. Euro vor, weiters werden 550 Mio. Euro aus dem ASFINAG-Rahmenplan (bis 2020) fließen. 114 Mio. Euro werden für die Breitbandförderung (bis 2020) prognostiziert und die Förderung für angewandte Forschung (bis 2020) sieht Mittel in Höhe von 240 Mio. Euro vor.

Etwa 550 Millionen Euro fließen vom Infrastrukturministerium in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau der Autobahnen. Eine Reihe von Tunnelsanierungen stehen auf der Agenda: Der Bau der zweiten Karawankentunnelröhre, sowie der Bau des zweiten Autobahnanschlusses in Wernberg.

Ausbau von Breitband-Internet

114 Mio. Euro an Bundesmitteln fließen in Kärnten in Fördertöpfe für die Forschung sowie in den Ausbau des Internets. Neben den Verkehrswegen ist vor allem die Anbindung an das weltweite Netz eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen. Die Bundesregierung investierte in den flächendeckenden Breitbandausbau eine Milliarde Euro, davon 110 Millionen für Kärnten. Laut Stöger wolle man den Wirtschaftsraum stärken. Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gaby Schaunig (beide SPÖ) lobten das unkomplizierte Verhältnis mit dem Verkehrsministerium