Hochrindl muss seit Wochen Wasser abkochen

Seit Mitte August haben die Bewohner auf der Hochrindl kein sauberes Trinkwasser. Die Versorgungsanlagen sind technisch völlig überaltert und müssen saniert werden. Die Sanierung kann Wochen dauern.

Das erste Mal wurden am 14. August Keime im Trinkwasser auf der Hochrindl festgestellt. Die Bewohner von 103 betroffenen Haushalten werden seither aufgefordert, das Trinkwasser abzukochen. Auch Salat sollte in dem verkeimten Wasser nicht gewaschen werden. Das Wasser wurde entkeimt, was mit der Zugabe von Chlor erfolgt. Danach, am 31. August, wurde das Wasser kurzfristig von der Gemeinde wieder freigegeben.

Wetter könnte mit Schuld sein

Kurzfristig deshalb, weil die Gesundheitsbehörde Bedenken hatte, dass sich womöglich die Werte nur durch die Chlorierung normalisiert hätten. Das war auch der Fall. Bei neuerlichen Proben wurden wieder Keime festgestellt. Ende September mussten die Menschen ihr Trinkwasser noch immer abkochen. Die Wasserversorgungsanlage auf der Hochrindl entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik.

Dass es gerade jetzt Probleme gibt könnte mit dem heißen Sommer in Zusammenhang stehen, vermutet Gerhard Freundl von der Abteilung Umwelt und Wasser in der Kärntner Landesregierung: „Es hat Phasen gegeben, in denen es 14 Tage heiß war und die Sonne schien. Dann gab es wieder eine Woche mit Starkregen. Das hat sich mehrere Male wiederholt. In solchen Trockenphasen trocknet der Boden aus. Keime können dann bei der Regenphase wieder eingespült werden.“ Heuer werde dies wahrscheinlich in vielen Orten in den Alpen der Fall sein, nicht nur auf der Hochrindl oder wie vor Kurzem in Ferlach, so Freundl. Man wisse es nur nicht.

Das Ausmaß der Bauarbeiten wird auf jeden Fall größer als angenommen. Kostenpunkt: 150.000 Euro in einer ersten Phase. Für die Sanierung auf der anderen Seite der Hochrindl, der Krucken Seite, wird noch einmal so viel gebraucht.

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