„Stadion-Paket“ soll Anrainer überzeugen

Die Stadt Klagenfurt startet einen neuen Versuch, um die Anrainer des Stadions zu einem Kompromiss zu bewegen, um eine nachträgliche UVP zu vermeiden. Nächste Woche erhalten sie ein schriftliches Angebot mit einem Stadion-Gesamtpaket.

Einige Anrainer des Wörtherseestadions im Stadtteil Waidmannsdorf beharren auf einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). 18.000 der 30.000 Sitzplätze dürfen deswegen nicht mehr genutzt werden. Derzeit ist das Landesverwaltungsgericht am Zug, es entscheidet, ob eine UVP nötig ist oder weist die Entscheidung zurück an die Stadt. Da dieses Verfahren und eine UVP sehr lange dauern können, strebt die Stadt eine rasche Lösung an.

Klagenfurter Stadion

ORF/Bernd Radler

Der Zuschauer-Oberrang des Stadion gilt derzeit als Schwarzbau

Schon letzte Woche gab es Gespräche zwischen Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Anrainern, bislang gab es keine Einigung. Die Bürgermeisterin will aber nicht locker lassen und den Anrainern nächste Woche ein rechtsverbindliches, schriftliches Stadion-Paket anbieten, sagte sie am Freitag. Wie bereits angeboten, soll es im Stadion künftig nur maximal fünf Großveranstaltungen im Jahr geben. „Den Fußball würde ich gerne außer Streit stellen“, so Mathiaschitz.

Neues Verkehrskonzept und Beschwerde-Hotline

Weiters sei sie „gerne bereit“, das Verkehrskonzept rund um das Stadion überarbeiten zu lassen: „Ich denke, dass das Konzept nicht gut funktioniert. Die Parksituation während großer Veranstaltungen ist nicht zufriedenstellend.“ Außerdem soll es eine Hotline für Beschwerden auch an den Wochenenden und einen Bereitschaftsdienst des Klagenfurter Ordnungsdienstes geben. Mit diesem Gesamtpaket werde die Lebens- und Wohnsituation in Waidmannsdorf „klar verbessert“. Damit die Anrainer Rechtssicherheit haben, soll das Angebot schriftlich als Bescheidabänderung im Stadionbescheid verankert werden.

Ob die Anrainer auf das Angebot eingehen, bleibt abzuwarten. Bisher gab es wenig Interesse an dem von der Stadt angestrebten Kompromiss. Grünen-Stadtrat und Anrainer Frank Frey sagte, das Stadion sei rechtlich gesehen UVP-pflichtig, die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts sei abzuwarten. Auch Anrainer-Anwalt Franz Unterasinger konnte dem Vorschlag wenig abgewinnen. Mathiaschitz hofft nun, dass sich die Anrainer gesprächsbereit zeigen und ist überzeugt: „Unser Angebot ist jedenfalls fair.“

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