Bankjobs sind nicht mehr sicher

Die Zeiten sind vorbei, in denen ein Job in einer Bank als sicher galt. Auf eine offene Stelle im Bankbereich in Klagenfurt kommen 56 Bewerber, 136 sind derzeit arbeitslos gemeldet. Darunter auch ehemalige Hypo-Mitarbeiter.

Die Finanzkrise und vor allem das Hypo-Debakel zwangen Banken zum Umstrukturieren. Das heißt, sie sparen auch bei den Mitarbeitern. In Kärnten sind derzeit 136 frühere Bankmitarbeiter arbeitslos gemeldet. Allzu rosig seien ihre Aussichten nicht, sagt Franz Zewell, Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS). Die arbeitslosen Banker haben viele Konkurrenten und eine sinkende Nachfrage gegen sich.

Spezialisten gesucht

Wenn die Banken neue Mitarbeiter einstellen, dann vor allem Spezialisten, etwa für das Kredit-Risiko-Management. Besser sind die Chancen für jene, die im Verkauf von Versicherungs- und Vorsorgeprodukten tätig sein wollen.

In Kärnten verschärfen die Folgen des Hypo-Debakels noch zusätzlich die Situation: Für jene Mitarbeiter, die in der Hypo-Abbaubank HETA nicht mehr gebraucht werden, gibt es seit längerem eine Arbeitsstiftung. Detail-Auskünfte gibt die HETA keine, deshalb darf auch das AMS nicht darüber sprechen.

„Gute kaufmännische Qualifikation“

Trotz allem sieht Zewell für ehemalige Bankangestellte gute Chancen in anderen Sparten: „Insgesamt handelt es sich um gut ausgebildete Menschen mit kaufmännischen Qualifikationen. Wenn sie im Versicherungs- oder kaufmännischen Bereich Fuß fassen, haben sie ein mindestens drei- bis fünfmal geringeres Risiko wieder arbeitslos zu werden, verglichen mit Menschen mit Pflichtschulabschluss.“

Zuletzt gab es Gerüchte, auch in der Anadi Bank könnten 100 Arbeitsplätze gestrichen werden. Von der Bank gibt es dazu vorerst keine Auskunft - mehr dazu in Anadi: Halbjahresgewinn fast vervierfacht.