Bauernproteste in Klagenfurt

Die Kärntner Bauern habe Samstagvormittag in allen Kärntner Bezirken für faire Preise demonstriert. Das Einkommen sei in vier Jahren um 14 Prozent gesunken, wird kritisiert. Vom Verkaufspreis im Handel würden die Bauern immer weniger erhalten.

Es war viel los am Samstagvormittag rund um den Stand der Bauern in der Klagenfurter Innenstadt. Es gab Würstel und Getränke sowie Information zur Situation der Bauern. Barbara Wakonig, Vorstand der Landwirtschaftskammer, kritisierte dabei vor allem den Preisverfall bei Milch- und Schweinefleischprodukten.

Bauernproteste

ORF/Radler

Bauernproteste am Samstag auf dem Neuen Platz in Klagenfurt

Fakt ist: Im Vergleich der letzten Jahre bekommen die Bauern für Fleisch, Brot und Milch nun um rund ein Fünftel weniger. Wakonig dazu: „Wenn man für die viele Arbeit nichts mehr verdient, dann macht es auch keinen Spaß. Dann kann man auch nicht mehr mit gutem Gewissen den jungen Leuten sagen, kommt und macht in unserem Betrieb weiter. Übrigens haben im Jahr 2014 rund 600 landwirtschaftliche Betriebe zugesperrt.“

Bevölkerung zieht mit

Die Passanten in der Innenstadt zeigen sich interessiert, haben Verständnis, suchen aber auch Orientierung, wenn es um die Wahl der Produkte geht. Das hat eine kleine und nicht repräsentative Umfrage gezeigt. Orientierung beim Kauf können die Gütesiegel der AMA oder des Genussland Kärnten geben, sagt Wakonig, die selbst Obfrau für Genussland Kärnten ist: „Wenn man Genussland-Kärnten-Produkte kauft, kann man sicher sein, dass man Kärntner Produkte hat. Hier haben wir in Kärnten eine Ebene aufgemacht wo viele anderen Bundesländer noch nachhängen.“

Kärntens Bauern fordern neue Verhandlungen mit den Vertretern der Lebensmittelhändler. Der Anteil am Preis, der den Bauern bleibt, soll wieder größer werden, wünscht sich die Landwirtschaftskammer.

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