Hunderte Flüchtlinge kamen aus Wien

Bis zu 600 Flüchtlinge wurden noch am Montagabend mit Bussen von Wien nach Kärnten gebracht. Das Land Kärnten erfuhr davon erst im Rahmen des einberufenen Flüchtlingsgipfels. Die Polizei richtete eine eigene Koordinierungsstelle ein.

Die Flüchtlinge wurden vom Innenministerium in Garagen des Villacher Busunternehmens Kowatsch untergebracht, ein geringer Anteil kam beim Arbeitersamariterbund unter. Die Versorgung wurde vom Roten Kreuz übernommen. Die Zusammenarbeit der einzelnen Einsatzkräfte funktioniere hervorragend, hieß es von dort.

Polizei richtet „Besondere Aufbauorganisation“ ein

Seitens des Landespolizeikommandos wurde eine eigene Koordinierungsstelle namens „BAO“ - Besondere Aufbauorganisation - einberufen, in der neben der Polizei auch Vertreter der Landesregierung, Rotes Kreuz, Bundesheer sowie NGOs vertreten sein sollen. Damit soll eine schnelle Koordination und Information gewährleistet werden.

Landeshauptmann Peter Kaiser sagte: „Kärnten tut alles, um den Menschen zu helfen. Die Nicht-Information seitens des Innenministeriums erschwert diese Aufgabe leider immens“.

Regierungsmitglieder sollen Referatshilfe leisten

Am Dienstag werden die Mitglieder der Kärntner Landesregierung über die neuesten Entwicklungen und den aktuellen Stand informiert. „Darüber hinaus sollen auch die Mitglieder in ihrer jeweiligen Referatsverantwortlichkeit klären, inwieweit sie mit entsprechenden Maßnahmen und Bereitstellungen das Innenministerium bei der Lösung der derzeitigen Krisensituation Unterstützung anbieten können“.

Bürgermeister: Bieten vorübergehend Unterkunft

Vom Villacher Bürgermeister hieß es in einer Aussendung, dass Menschen nicht gezwungen werden dürften, zu Fuß über gefährliche Ausweichrouten zu gehen". Man habe binnen zwei Stunden die komplette Infrastruktur auf die Beine gestellt: „Jene Menschen, die aus dem Kriegsgebiet kommen und bei uns auf ihrem Weg nach Deutschland und Westeuropa gestrandet sind, bieten wir selbstverständlich Schutz und eine vorübergehende Unterkunft“.

Unterdessen haben sich Kärnten und die Steiermark für Grenzkontrollen ausgesprochen, auch eine Erweiterung des beschlossenen Bundesheereinsatzes an der Staatsgrenze sei vorstellbar.

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