Heftige Kritik an Kulturpolitik
„Vor Einbruch der Dunkelheit - Prima del Buio“ ist der durchaus programmatische Titel der Ausstellung. Laut Kurator Grabner kam die Ausstellung nur duch privates Engagement aller Beteiligten zustande: „Es ist an und für sich ein Skandal“, findet Grabner klare Worte für das derzeit in Kärnten vorhandene Kulturbudget.
Der Leiter des Bruseums in Graz über die Schwierigkeiten, die große Ausstellung im Künstlerhaus in Klagenfurt mit so gut wie keinem Budget überhaupt zu ermöglichen: „Es war allen Beteiligten bewusst, wir müssen diese Ausstellung machen. Wir haben viel aus Eigenkapital finanziert, wir haben auch kein Geld dafür bekommen... Der Umgang einer Gesellschaft mit Kultur ist immer auch ein Indiz für den Status Quo dieser Gesellschaft. In Kärnten dämmert es derzeit.“
Sorge um Zukunft
Es dämmert aber nicht nur bei diesem Projekt. Auch der Kunsverein Kärnten weiß laut Präsident Eckhard Küttler nicht, wie es im nächsten Jahr überhaupt weitergehen soll.
Mit Burgis Paier stellt auch eine in Klagenfurt geborene Künstlerin aus. Sie zog schon vor mehr als zehn Jahren nach Wien: „Diese Stadt Klagenfurt hat mir keine Arbeit mehr gegeben, es ist mir ein bisschen zu eng geworden, meine Freunde sind in Wien. Da habe ich es im hohen Alter noch einmal gewagt und es war die beste Entscheidung.“
„Qualitätvolle Kunst in Kärnten wichtig“
Die 1949 geborene Kostümbildnerin und Künstlerin verbindet mit Günter Brus und dem italienischen Fotografen Roberto Kusterle eine jahrzehntelange Freundschaft. Brus selbst bringt den Grund für seine Beteiligung ganz einfach auf den Punkt: „Dass es wichtig ist, in Kärnten qualitätsvolle Kunst zu zeigen und das ist uns gelungen.“
Brus gilt seit Jahrzehnten als einer der international bedeutendsten Künstler Österreichs. Die Ausstellung „Vor Einbruch der Dunkelheit - Prima del Buio“: Günter Brus, Roberto Kusterle, Burgis Paier ist noch bis 22. Oktober im Künstlerhaus in Klagenfurt zu sehen.